Beesten. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder war zu Gast bei Schüring Landtechnik und Maschinenbau. Das Unternehmen ist führender Zulieferer von Produkten und bei der Industrialisierung der Landwirtschaft. Im Gespräch mit Petra und Stefan Schüring und Heinz Schmidt wurden die Themen Fachkräftemangel und die internationalen Streitigkeiten zwischen einzelnen Ländern, die sich auf die Agrarindustrie und den Stahlmarkt negativ auswirken, diskutiert.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besuchte die Beestener Firma Schüring Landtechnik und Maschinenbau. Im Gespräch mit Geschäftsführer Stefan Schüring informierte sie sich über das Unternehmen, seine Produktpalette und die aktuellen internationalen Herausforderungen; insbesondere interessierten die internationalen Handelsbeziehungen des gut aufgestellten Unternehmens im südlichen Emsland. Beim anschließenden Rundgang durch die Werkshalle konnte sich die SPD-Politikerin selbst einen Eindruck von der Produktion verschaffen.
„Die deutsche Wirtschaft ist hervorragend aufgestellt, weil sie über einen starken Mittelstand mit gut ausgebildeten und motivierten Fachkräften verfügt. Allerdings muss dies auch so bleiben und daher sind wir in unserer Region ganz klar auf ebenso motivierte Auszubildende angewiesen. Dazu müssen wir in der Bundespolitik die richtigen Weichenstellungen schaffen. Fachkräfte fehlen uns im Handwerk genauso wie in der mittelständischen Industrie. Die aber ist das Rückgrat unseres aktuellen Wohlstandes“, betonte De Ridder. „70 Prozent aller Beschäftigten sind in kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigt. Damit ist unser Mittelstand wichtiger Arbeitsplatzmotor. Und mit Schüring Landtechnik und Maschinenbau ist ein führender Zulieferer der Landtechnik im Emsland ansässig, der zur Einkommenssicherheit vieler Familien in unserer Region beiträgt“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.
Das Unternehmen Schüring wurde 1998 von Stefan Schüring aufgrund ungeregelter Nachfolge übernommen und beschäftigt heute mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Firma Schüring arbeitet weiterhin auch mit dem Christophorus-Werk in Lingen für Lernschwache und Menschen mit Handicap zusammen. An den Standorten in Beesten und Spelle wächst vor allem die Landtechnik-Sparte deutlich. Dabei industrialisiert sich die Landwirtschaft immer mehr, berichtete Geschäftsführer Stefan Schüring. So würden Bauernhöfe immer mehr zu Agrarunternehmen. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kunden, kann das Unternehmen auch mit den Kunden wachsen. Dennoch muss sich das Unternehmen mit seinen Qualitätsprodukten gegen eine zunehmende Konkurrenz, vor allem aus Osteuropa, durchsetzen.
Trotz voller Auftragsbücher bereiten Geschäftsführer Stefan Schüring der Streit um die Stahlpreise und der Fachkräftemangel große Sorgen. Das Unternehmen Schüring kaufe seinen Stahl bei deutschen Händlern; der Stahlpreis gäbe jedoch auch immer eine gute wirtschaftliche Orientierung. Dies zeige, wie fragil die Außenhandelsbeziehungen seien, erklärte De Ridder, zuständige Berichterstatterin für die Handelsbeziehungen im Auswärtigen Ausschuss.
Zu immer größeren Problemen im Betrieb führe der akute Fachkräftemangel, berichtet Stefan Schüring weiter. „Das Ziel ist, 20 junge Menschen hier im Betrieb auszubilden. Derzeit sind es aber nur 14. Deshalb konnten wir in diesem Jahr allen Bewerbern einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen. Wir bilden vor allem Feinwerkmechaniker und Metallbauer bei uns aus, aber durch die hohe Konkurrenz im Metallbereich müssen wir etwas bieten, das die großen Unternehmen so nicht bieten können“, berichtet Stefan Schüring. Ihm sei es wichtig, dass im Betrieb eine familiäre Atmosphäre herrsche. Dass weniger junge Menschen sich für eine Ausbildung entscheiden würden, läge auch daran, dass das Bildungssystem zu sehr vom Gymnasium her gedacht sei, erklärt Geschäftsführer Stefan Schüring. Zu viele junge Menschen entschieden sich, nach dem Abitur auf eine Hochschule zu wechseln und zu studieren. Die Alternativen, die das Handwerk bietet, würden dabei meist gar keine Rolle spielen. Gleichzeitig ließe sich auch beobachten, dass viele Auszubildende ihre Ausbildung vor dem erfolgreichen Abschluss wieder abbrächen, weshalb auch Quereinsteiger im Unternehmen ihre Chance bekämen.
Eine andere Herausforderung für das Unternehmen stellt die zunehmende Digitalisierung in der industriellen Produktion dar. Diese verändere die Unternehmensarbeit in hohem Maße, so Schüring. Allerdings fehle es im ländlichen Raum oft an der nötigen Breitbandanbindung. Auch hier müsse mehr getan werden.
Einig waren sich De Ridder und Schüring aber darin, dass das Handwerk wieder attraktiver werden müsse: „Die gesellschaftliche Stellung der Ausbildung muss sich deutlich verbessern. So selbstverständlich wie heute das Studium am Ende der schulischen Ausbildung steht, muss es ebenso selbstverständlich sein, nach dem Abitur eine Ausbildung zu beginnen. Als Sozialdemokratin ist es mir ein Herzensanliegen, dem Vortrieb zu leisten“, sagt De Ridder abschließend.