Lingen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder traf die Reservisten Michael Grundke, Oberstleutnant der Reserve und Beauftragter der Bundeswehr für die zivilmilitärische Zusammenarbeit sowie seinen Stellvertreter Willi Strubbe, Oberstleutnant der Reserve, und sprach mit ihnen über den Zivilschutz. De Ridder dankte den Reservisten dabei auch für ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Bereitschaft, im Falle einer Katastrophe jederzeit bereit zu stehen.
„Was nicht jeder weiß und für den die Bundeswehr allenfalls mit Auslandseinsätzen verbunden ist: Nicht nur anerkannte Kriegsdienstverweigerer, die ihren Zivildienst abgeleistet haben, gehören zur Reserve und werden im Verteidigungsfall – dann etwa beim Rettungsdienst, bei der Sanitätsversorgung oder der Wiederherstellung der zivilen Infrastruktur – herangezogen, sondern auch Bundeswehrmitglieder nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.
Grundke und Strubbe erläuterten im Gespräch nicht nur die Aufgaben der Reservisten, sondern beschrieben auch die neuen Herausforderungen, die das aktive Ehrenamt mit sich bringt. So machte Grundke als Leiter des Kreisverbindungskommandos Emsland (KVK EL) darauf aufmerksam, dass auch die Bundeswehr Unterstützung im Katastrophenfall leistet: „Diese Hilfe wird koordiniert über Reservisten, die sich dieser Aufgabe verpflichtet haben. Dies ist somit auch eine ehrenamtliche Tätigkeit“, so Grundke.
So können Reservisten über ihre aktive Dienstzeit hinaus in der Bundeswehr tätig sein. Dies geschieht zumeist durch die Teilnahme an Reservedienstleistungen oder an dienstlichen Veranstaltungen. Außerhalb der Bundeswehr organisiert der Reservistenverband als besonders beauftragter Träger die „beorderungsunabhängige freiwillige“ Reservistenarbeit. Dabei haben es die Aufgaben des Zivil- und Katastrophenschutzes durchaus in sich: Eine wesentliche Hauptaufgabe dieses Truppenteils der Bundeswehr ist dabei das Beraten der zivilen Katastrophenschutzstäbe über Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung durch die Bundeswehr. Als Mittler zwischen Kommunen und Bundeswehr leiten die Verbindungskommandos Hilfeersuchen an das entsprechende Landeskommando weiter.
Zudem stellen die Soldaten im Krisenfall in gewissem Umfang auch die Unterbringung und Verpflegung der unterstützenden Bundeswehrkräfte sicher. Dazu gehören unter anderem die Aufnahme ziviler Unterstützungsanträge, Übertragen ziviler Schadenslagen in ein militärisches Lagebild oder der Teilnahme an Sitzungen des zivilen Katastrophenschutzstabes im Hilfeleistungsfall. Dabei kann die Bundeswehr u.a. folgende Dienste für die entsprechenden Bedarfsträger bereitstellen: mobile Wasseraufbereitung, Sanitätsversorgung, Unterkunfts- und Transportkapazität, Lufttransport, schweres Räum- und Bergegerät oder die Brandbekämpfung.
Beide Reservisten freuen sich auch über das Verständnis ihrer Arbeitsgeber, denn – da sie im Katastrophenfall jederzeit einsatzbereit sein müssten – würde diesen auch eine entsprechende hohe Flexibilität abverlangt. Wenig bekannt ist zudem, dass Reservisten auch bei Auslandseinsätzen hinzugezogen werden können. „Unser Team im Kreisverbindungskommando ist sehr motiviert, mit viel Engagement dabei. Die Zusammenarbeit macht sehr viel Freude. Neben den dienstlichen Erfordernissen, verstehen wir uns auch privat sehr gut. Das zeichnet eine erfolgreiche ehrenamtliche Tätigkeit auch aus“, sagt Grundke.
De Ridder betont, dass der Zivilschutz ein zentrales Anliegen der Daseinsvorsorge ist: „Für mich hat die Tatsache, dass sich im Notfall auch die Reservisten der Bundeswehr für unseren Zivilschutz einsetzen, etwas sehr Beruhigendes. Und so verpflichten sich Reservisten als Bundeswehrmitglieder häufig, ehrenamtlich für den Zivil- und Katastrophenschutz zur Verfügung zu stehen. Menschen, die bei der Reserve dienen, sind daher ein wichtiger und fester Bestandteil der Bundeswehr und sind in vielen Bereichen nicht wegzudenken. Wenn Menschen evakuiert werden müssen, Schutzdämme bei Starkregen und Überschwemmungen brechen oder die Helferinnen der Blaulichtorganisationen wie der Feuerwehr, dem THW oder der Polizei an ihre Grenzen stoßen, dann treten die „Kreisverbindungskommandos“ der Bundeswehr in Aktion. Und da es manchmal zur Lebenssicherung und zur Rettung von Menschen sehr schnell gehen muss, ist es zu begrüßen, dass die Reservisten als Mittler zwischen den zivilen Behörden und Entscheidungsträgern sowie der militärischer Infrastruktur tätig sein können. Dass sie als zuverlässige Ansprechpartner für die zivile Kreisverwaltung zur Verfügung stehen, für den Fall, dass militärische Unterstützung erforderlich ist, dafür bedanke ich mich ausdrücklich“, so De Ridder abschließend.