Zu Besuch auf dem Arendshof

Laar/Eschebrügge/Grafschaft Bentheim – Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besuchte gemeinsam mit Gerold Meppelin vom SPD-Ortsverein Emlichheim den Arendshof in Laar. Dabei sprach sie mit Helga und Lambertus Arends über die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe in der Region und die Chancen einer nachhaltigen Produktionsweise.

„Den Arendshof zu besuchen, bedeutet auch immer Entspannung und Besinnung. Der Hof mit seiner artgerechten Tierhaltung  ist für mich stets ein Ort, der uns an die Verantwortung für Natur und Mensch erinnert; er zeigt aber auch, dass eine andere Produktionsweise von Lebensmitteln, –  nämlich eine, die auf mehr Nachhaltigkeit setzt, – auch in unserer Region möglich ist. Im gemeinsamen Gespräch mit Helga und Lambertus Arends wird dies immer wieder deutlich. Tiere wie das Bunte Bentheimer Schwein, aber auch das Bentheimer Landschaf sind hier zu Hause und wir erfahren bei jedem Besuch, dass Tiere vor allem wertvolle Lebewesen sind. Zu einer tierwohlgerechten Haltung gehören nämlich mehr Platz und Bewegungsfreiheit für die Tiere in der Freilandhaltung oder in einem abwechslungsreich strukturierten Stall. Wichtig sind auch natürliche Tierernährung und Beschäftigungsmaterial. Die Tiere müssen ihr natürliches Sozialverhalten stressfrei ausleben können“, ist Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems, überzeugt.

Der Arendshof setzt diese politische Forderung nach einer mehr an nachhaltigen Produktionsweisen orientierten Landwirtschaft bereits seit Jahren beispielhaft um. Durch Konzepte wie etwa das „Schweine-Leasing“ lässt sich die artgerechte Tierhaltung unterstützen. So erwerben die Vertragsnehmer*innen nicht nur ein Ferkel, sondern zahlen bis zur Schlachtreife ihres Bentheimer Schweines auch ein Futtergeld. Die gute Nachricht ist, dass gerade diese Nachfrage auch während der Pandemie stetig gestiegen ist.

„Tiere auf dem Hof sind artgerecht zu halten und ihre Herkunft muss für Verbraucher*innen durch eine einfache Kennzeichnung sofort erkennbar sein. Dabei spielt es keine Rolle, ob Landwirtschaft konventionell oder ökologisch betrieben wird. Ich bin davon überzeugt, dass moderne Technologien dank der Digitalisierung in naher Zukunft dazu beitragen, dass beispielsweise Pflanzenschutz- und Düngemittel oder der Medikamenteneinsatz in der Tierhaltung deutlich reduziert werden können. Das will ich ebenso fördern wie ein gutes betriebliches Management und die Aus- und Weiterbildung der Landwirt*innen. Wie mehr Nachhaltigkeit die Landwirtschaft bereichern kann, gehört nämlich schon in die Grundqualifikation für die zukünftigen Betreiber*innen der landwirtschaftlichen Betriebe“, so die SPD-Politikerin.

De Ridder ist Stammgast  bei der Familie Arends; im gemeinsamen Gespräch machten Lambertus und Helga Arends deutlich, dass es für das Umdenken in der Landwirtschaft auch der Ermutigung durch Politik bedürfe. Allerdings sei auch ein verändertes Konsumverhalten bei den Verbraucher*innen notwendig – dabei gelte die Devise, dass auf weniger Menge zugunsten von höherer Fleischqualität verzichtet werden könne. Umso wichtiger sei daher auch der Einsatz der SPD-Politikerin für die hiesigen landwirtschaftlichen Betriebe.

De Ridder macht deutlich, dass ihre zahlreichen Gespräche sowohl mit den Interessensvertretungen der landwirtschaftlichen Betriebe, den Landfrauen und den Junglandwirten ein wichtiger Schritt sind, damit die Landwirt*innen sich bei den anstehenden Herausforderungen im Klima-, Umwelt- und Naturschutz nicht allein gelassen fühlen. Für eine nachhaltigere Landwirtschaft müsse aber auch die Unterstützung für kleine und mittelgroße Betriebe auf allen politischen Ebenen Gehör finden, ist sich Lambertus Arends sicher. So sei etwa auch im Rahmen der europäischen Agrarförderung ein Umdenken und eine Weiterentwicklung notwendig. „Dann könnten wir Abschied nehmen von der bedingungslosen Flächenzahlung und hinkommen zu einer sozialeren und ökologischeren Landwirtschaft. Wir brauchen eine ehrlichere Bepreisung von ehrlichen Produkten; nur so kann mehr Vertrauen in die Produzenten, aber auch bei den Landwirten selber entstehen. Dabei muss aber auch mit einer verfehlten Förderstrategie in der bisher Landwirtschaftspolitik aufgeräumt werden. Mir ist es wichtig, dass der Landwirt sein Geld im Stall oder auf seinen Acker verdient, und nicht im Büro“, ist Lambertus Arends überzeugt.

Dabei müsse vor allem endlich entschieden werden, welche Bedingungen in der Nutztierhaltung angemessen seien. Würden nicht so viele Ausnahmen beim Tierschutzgesetz zugelassen und stattdessen verstärkt auf tierwohlgerechte Haltungssysteme umgestellt und gefördert werden, würden sich auch die Fleischpreise auf neuem Niveau einstellen.

„Bisher bestimmen Schlachtbetriebe, fleischverarbeitende Industrie und Discounter im Lebensmittelhandel nahezu monopolartig den Markt; bis dato gilt, dass nur, wer am billigsten produzieren kann, sich am Markt halten kann. Das ist eine Fehlentwicklung, die weder unserer bäuerlichen Landwirtschaft hilft, noch die qualitätsbewusste Konsumentin zufrieden stellen kann. Gefördert werden so aber landwirtschaftliche Marktkonzentrationen und wenn es dann auch noch die Vertreter dieser antiquierten Denkrichtung sind, die die politischen Entscheidungen fällen, kann sich nichts zum Guten wenden. Ich will mich gerne weiterhin dafür einsetzen und alle Beteiligten überzeugen, dass sich dies ändern muss, ohne dass es für die landwirtschaftlichen Betriebe zu finanziellen Engpässen kommt“, bekräftigt De Ridder abschließend. 

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