„Die Energiewirtschaft ist für unsere Region von großer Bedeutung. Das Kernkraftwerk Emsland war über viele Jahre ein wichtiger Standortfaktor für die Wirtschaft und somit für zahlreiche Arbeitsplätze. Auch wenn wir diesen Aspekt und die dazugehörige Leistung anerkennen, wird die Kernkraft zurecht mit Sorge betrachtet – das haben Tschernobyl und Fukushima gezeigt. Deshalb möchte ich mich für Anreize stark machen, die Beschäftigten und forschenden Sparten zu Investitionen und zum Umstieg in den Bereich regenerativer Energien zu ermutigen und zu unterstützen“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.
ANF ist Teil der französischen AREVA Gruppe und spielt vor dem Hintergrund des Atomausstiegs eine besondere Rolle in Deutschland. Die Bundesregierung und die niedersächsische Landesregierung haben der ANF eine unbefristete Betriebsgenehmigung und Exportgenehmigung für die Brennelemente erteilt. Kritisch würdigt De Ridder, die stellvertretende Vorsitzende der deutsch-belgischen Parlamentariergruppe ist, die Situation in den belgischen Kernkraftwerken Doel und Tihange sowie die französischen Kernkraftwerke Fessenheim und Cattenom. Der zukünftige Weg des technologischen Umstiegs müsse fortgesetzt und ausgebaut werden.
„Ich bin sicher, dass ANF zum einen im Bereich des Rückbaus von Kernkraftwerken viel leisten kann und zum anderen die Zeit nutzen muss, um sich im Bereich der Technologien regenerativer Energien zukunftsfähig aufzustellen. Allerdings gilt es ebenfalls, die Leistungen und Qualifikationen der Beschäftigten von ANF zu würdigen und ihre Arbeitsplätze zu erhalten“, so De Ridder weiter. De Ridder informierte sich weiter über die aktuelle Situation und die anstehenden Herausforderungen des Unternehmens. Dabei wurde sie von dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion Lingen, Dr. Bernhard Bendick sowie von SPD-Geschäftsführer Carsten Primke begleitet.
Deutlich wurde bei dem Besuch, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den letzten Jahrzehnten ein hochspezialisiertes Wissen im sicheren Umgang mit der Kerntechnik erworben haben, das in Zukunft auch für die Rückbauarbeit von Kernkraftwerken oder der Forschung genutzt werden kann. „Die Kompetenz der Lingener Beschäftigten und die AREVA-Ausbildungskooperation mit den örtlichen Hochschulen sind sehr überzeugend. Diese anspruchsvollen Arbeitsplätze müssen in Form einer umweltorientierten Neuausrichtung erhalten bleiben“, bekräftigt De Ridder.