Europaflagge auf dem Bundestag

SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder zeigt sich enttäuscht über Ausgang des Brexit-Referendums – Europa muss jetzt nach vorne schauen

Berlin. Die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems Dr. Daniela De Ridder zeigt sich enttäuscht über den Ausgang des Brexit-Referendums, nach welchem Großbritannien die Europäische Union verlassen wird. Als stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Belgisch-Luxemburgischen Parlamentariergruppe und Abgeordnete eines Wahlkreises an der deutsch-niederländischen Grenze betont De Ridder die Bedeutung des europäischen Integrationsprozesses. De Ridder ist trotz des Referendums zuversichtlich, dass die Europäische Union langfristig gestärkt aus dieser Krise hervorgeht.

„Es war für uns am heutigen Morgen ein sehr schlechte Nachricht, dass Großbritannien aus der Europäischen Union austreten wird. Lange haben die pro-europäischen Kräfte für einen Verbleib gekämpft und sind gescheitert. Ich bedauere diese Entscheidung, respektiere sie aber auch – schließlich ist es eine demokratische Abstimmung gewesen. Die Europäische Union wird sich jedoch wesentlich schneller von dem Austritt erholen als Großbritannien und kann langfristig sogar gestärkt aus dieser Krise hervorgehen“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.

De Ridder betont die Bedeutung der Europäischen Einigung, zumal sie selbst als Belgierin in Deutschland und Bundestagsabgeordnete eines Wahlkreises an der deutsch-niederländischen Grenze um die Vorzüge der Freiheit im europäischen Raum weiß. Die Grafschaft Bentheim und das Emsland profitieren unmittelbar von dem freien Grenzverkehr und der wirtschaftlichen Integration. Jedoch ist es nach De Ridder nicht nur ein wirtschaftlich-pragmatisches Kalkül, warum die Europäische Union eine so große Bedeutung hat. Die Union ist eine Wertegemeinschaft, die nach den Schrecken des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie nach den Bedrohungen des Kalten Krieges eine demokratische Wertegemeinschaft des Friedens und der Freundschaft entstehen lies.

„Die rechtspopulistischen Bewegungen in vielen europäischen Ländern müssen uns zutiefst besorgt stimmen, womit auch weiterhin Gefahren für die Europäische Union bestehen. Jedoch müssen wir auch an den Verstand der Menschen appellieren, der an manchen Punkten der Brexit-Kampagne und im Zuge rechtspopulistischer Wahlsiege in diversen europäischen Ländern – gerade auch in Deutschland – offensichtlich auf der Strecke geblieben ist. Die Menschen haben eine gefährliche Distanz zu den Katastrophen des 20. Jahrhunderts entwickelt und haben scheinbar vergessen, was die Europäische Integration bedeutet und für sie leistet“, so die SPD-Politikerin.

Bei der Abstimmung in Großbritannien zeigten sich große regionale Unterschiede: So stimmten besonders die Schotten und Nordiren für einen Verbleib Großbritanniens in der Union. Damit könnte der Fall eintreten, dass insbesondere die Schotten ein neues Referendum zur Abspaltung von Großbritannien anstreben. Die SPD-Bundestagsfraktion kam heute zu einer Sondersitzung der Fraktion zusammen, auch um über Konsequenzen für Deutschland zu sprechen. De Ridder ist überzeugt, dass nach einer schweren kommenden Zeit die Chance für eine gelungene Europäische Integration wachsen werden.

„So bedauerlich der Austritt auch ist, wollen wir niemanden zwingen oder um Zustimmung zur Europäischen Union betteln. Wenn sich herausstellt, dass viele der Stimmen für einen Austritt in Großbritannien eigentlich nur als Denkzettel für die nationale Regierung gedacht waren, erlebt das Land bald ein böses Erwachen. Schließlich liegt in dieser Krise für Europa auch eine Chance: Anstatt konstant in einer kritischen und schuldzuweisenden Haltung gegenüber der Europäischen Union auszuharren, verlassen die Briten das Schiff. Damit müssen die EU-Kritiker dort jetzt beweisen, dass es dem Land danach besser geht. Genau das wird ihnen nicht gelingen und die europäischen Nachbarn können dann besser nachvollziehen, wieviel die Europäische Einigung Wert ist“, bekräftigt De Ridder.

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