Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt, dass der Zentralverband des Deutschen Handwerks dem Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen beitritt. Der aktuelle Berufsbildungsbericht 2015 zeigt, dass im vergangenen Jahr insgesamt 37.100 Ausbildungsplätze in Deutschland nicht besetzt werden konnten. Insbesondere der Mittelstand und das Handwerk sind jedoch auf gut ausgebildete Nachwuchskräfte in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik angewiesen. Die SPD-Bundestagsfraktion macht deutlich, dass alle vorhandenen Begabungspotenziale in Deutschland besser genutzt werden.
„Die Fachkräfteproblematik ist deutschlandweit ein zentrales Thema, wenn auch mit unterschiedlicher Ausgangslage. Der Anteil von Frauen in MINT-Berufen ist zwar in den vergangenen Jahren leicht gestiegen, jedoch auf einem niedrigen Niveau. Es ist leichtfertig, wenn wir vorhandene Potenziale verschenken. Vielen Jugendlichen, insbesondere aber jungen Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund, fehlt noch immer der Zugang zu technischen, natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern und damit zu gut bezahlten Arbeitsplätzen und Aufstiegskarrieren.
Wir müssen daher einen Ansatz verfolgen, der regional differenzierte Lösungen zulässt. Der Bund muss dabei dringend Anreize setzen. Es bedarf überregionaler und lokaler MINT-Netzwerke aus Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Fachhochschulen und Universitäten sowie Akteurinnen und Akteuren der Zivilgesellschaft, um bestehende Lücken zu schließen und Potenziale zu erreichen. Zudem müssen Strukturen entwickelt und ausgebaut werden, um auch schon bestehende Netzwerke zu koordinieren, zu beraten und dauerhaft zu etablieren.
Der Grundstein für die Fachkräftesicherung muss bereits in der frühkindlichen Bildung sowie in den Schulen gelegt werden. Junge Menschen müssen früh für alle Berufsbereiche begeistert werden und sie brauchen klare Berufsperspektiven – unabhängig von Geschlechterrollen. Hier gibt es jedoch noch erhebliches Entwicklungspotenzial.“ (Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion mit Dr. Daniela De Ridder und Sabine Poschmann)
Link zur Pressemitteilung auf der Seite der SPD-Bundestagsfraktion