Austausch zwischen Politik und Mittelstand – Dr. Daniela De Ridder zu Besuch bei Kampmann

Lingen, 16.04.2015: „Der Mittelstand muss gestärkt werden“ – in diesem Punkt waren sich Dr. Daniela De Ridder und Hendrik Kampmann einig. Die SPD-Bundestagsabgeordnete besuchte vergangenen Donnerstag das Lingener Unternehmen Kampmann. Nach einer ausführlichen Besichtigung der Produktionsstätten debattierten Frau De Ridder, Geschäftsführer Hendrik Kampmann und Hermann Ensink, Prokurist und Leiter Innovation & Technik, über die Herausforderungen, die sich wandelnde Marktbedingungen für mittelständische Unternehmen bereit halten.

Mit großem Interesse nahm Dr. Daniela De Ridder an der Führung durch die weitläufigen Fertigungshallen teil. „Ich gehe dahin, wo ich mir die Dinge ansehen kann. Die Kommunikation zwischen Politik und Wirtschaft ist sehr wichtig. Politik darf – und soll auch – partizipativ sein“, kommentierte die SPD-Politikerin den Rundgang. Ein erster Anlass zur Diskussion war mit Erreichen des Forschungs- und Entwicklungs-Centers gegeben: Für Kampmann ist die 2008 eröffnete Einrichtung ein echter Gewinn. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Verbesserung der Prozesse und sichert so die Marktposition. Zudem könnte man ohne diese weitsichtige Investition nur bedingt auf die Vorschriften der Ökodesign-Richtlinie reagieren. Dieses EU-Gesetz definiert die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte, wozu auch Kampmanns Geräte für Heizung, Klima und Lüftung zählen. Die Richtlinie, und insbesondere deren stetige Verschärfung, bindet im Forschungs- und Entwicklungs-Center viele wichtige Ressourcen – nicht zuletzt wegen des hohen bürokratischen Aufwands. Dr. Daniela De Ridder ist sich der Verantwortung der Politik bewusst: „Maßnahmen zum Abbau der bürokratischen Hürden sind ein angestrebtes Ziel. Die Politik ist dankbar für Hinweise aus der Praxis.“

Intensiv diskutiert wurde über die Vor- und Nachteile des geplanten Transatlantischen Freihandelsabkommens (TTIP). Während es in der Bevölkerung große Vorbehalte gibt, sieht die Industrie eher Chancen. So auch  Kampmann. „Expansion innerhalb Deutschlands ist für unser Unternehmen langfristig schwierig. Der Wettbewerb im Binnenmarkt lässt keine hohen Wachstumsraten zu“, stellt Hendrik Kampmann fest. Spannende Märkte sind vor allem im Ausland zu finden, speziell in den USA. Momentan ist der Aufwand für den Export jedoch noch sehr groß, da jedes Produkt geprüft und mit Zertifikaten versehen werden muss. Eine unnötige Prozedur, da die technischen Standards in Deutschland meist höher sind als in den Vereinigten Staaten. Mit dem TTIP würden solche Hürden weitgehend entfallen. Dr. De Ridder teilt diese Ansicht, sieht aber noch Klärungsbedarf bei zentralen Fragen des Handelsvertrags. Tatsächlich kommen die Verhandlungen zwischen EU und USA nur langsam voran. Der Vertragsabschluss ist für Ende 2015 geplant – ein Termin, der kaum noch zu halten sein wird.

Als letztes Thema des etwa einstündigen Gespräches wurden der demografische Wandel und seine Folgen für die Wirtschaft besprochen. Hier kann Kampmann Positives berichten: Aufgrund der modernen Fertigungsprozesse und den guten, familienfreundlichen Arbeitsbedingungen möchten viele Kampmann-Mitarbeiter die Rente mit 63 nicht in Anspruch nehmen. Sie arbeiten gerne bis zum Alter von 65 Jahren weiter. So können innovative Arbeitsplatz-Konzepte den politischen Wunsch nach „länger leben, länger arbeiten“ stützen.

Dies ändert allerdings nichts an Tatsache, dass es schwer geworden ist, qualifiziertes neues Personal einzustellen. Der Fachkräftemangel ist zwar noch nicht in den prognostizierten Dimensionen eingetreten, aber Spezialisten für technische Berufe, wie Kampmann sie benötigt, sind heute schon rar gesät. Auch hier muss die Politik Maßnahmen ergreifen.

 

Über Kampmann

Die Kampmann GmbH ist Marktführer im Bereich der Bodenkanalheizungen und steht für innovative Produktentwicklungen. Das Unternehmen betreut seine Kunden seit mehr als 40 Jahren mit individuellen Lösungen und intelligenten Systemen. Eine Vielzahl technisch führender Entwicklungen für Heizung, Kühlung und Lüftung macht die Kampmann GmbH international erfolgreich. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 720 Mitarbeiter.

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