Lingen. Zu Ihrer Veranstaltung „Gesundheit und medizinische Versorgung in den Regionen“ hatte die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder den SPD-Gesundheitsexperten Professor Dr. Karl Lauterbach und Wolfgang Hentrich, Vorstandsvorsitzender des Gesundheitsnetzes GENIAL eG im Altkreis Lingen, eingeladen. De Ridder zeigt sich zuversichtlich, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarten Vorhaben zu einer substanziellen Verbesserung in der medizinischen Versorgung beitragen werden.
Zahlreiche Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder in den Gasthof Klaas nach Lingen, um ihr Fachgespräch mit dem SPD-Gesundheitsexperten Prof. Dr. Karl Lauterbach zu verfolgen. Darüber hinaus schilderte Wolfgang Hentrich, Vorstandsvorsitzender des Gesundheitsnetzes GENIAL eG im Altkreis Lingen, welche Herausforderungen in der Region präsent sind.
„Die Herausforderungen in der medizinischen Versorgung werden insbesondere in ländlich geprägten Regionen spürbar zunehmen. Hier muss die Politik kluge Lösungsansätze anbieten, damit auch in Zukunft eine menschenwürdige, gute und verlässliche Pflege sowie medizinische Versorgung gewährleistet werden kann. Dazu hat die Große Koalition bereits erste wichtige Schritte auf den Weg gebracht“, berichtete Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.
In Niedersachsen sind heute bereits rund 400 Ärztestellen unbesetzt – von den etwa 5000 Ärztinnen und Ärzten sind dabei rund zwei Drittel über fünfzig Jahre alt. Damit werden in den kommenden Jahren voraussichtlich rund 1000 Stellen in diesem Bereich fehlen. Dies trifft vor allem die ländlichen Räume, die gerade im Zuge des demografischen Wandels auf eine gute medizinische Infrastruktur angewiesen sind.
In seinem Vortrag wies der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach auf ein massives Probleme hin, das in deutschen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen vorzufinden ist: Es gibt zu wenige examinierte Pflegefachkräfte. So müssten jedes Jahr weitere 50.000 Pflegefachkräfte neu eingestellt werden, um das derzeitige Niveau halten zu können. Aber auch der Mangel an Ärzten in ländlichen Gebieten ist ein weiteres Problem, das sich in Zukunft weiter zuspitzen wird. Auf fünftausend Ärzte, die pro Jahr zugelassen werden müssen, bezifferte Karl Lautersprach die Lücke, die geschlossen werden müsse, um den aktuellen Status-Quo zu halten. Wolfgang Hentrich machte deutlich, dass die Ärzte sich wesentlich mehr vernetzen und viel teamorientierter zusammenarbeiten sollten. Hier habe man in Lingen mit dem Netzwerk bereits positive Erfahrung gemacht. Auch sollte über neue Berufsfelder nachgedacht werden, die die Arbeit einer Ärztin deutlich entlasten.
„Um dem Ärztemangel gerade in ländlichen Regionen entgegenzuwirken ist es von substanzieller Bedeutung, dringend mehr Studienplätze für Humanmedizin an deutschen Universitäten zur Verfügung zu stellen, damit genügend Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden können. Aber wir müssen zeitgleich auch Sorge dafür tragen, den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Dazu bedarf es engagierter politischer Handlungsansätze“, forderte Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis MIttelems.