Berlin. Heute, am 27. Januar, gedenken wir der durch die Faschisten und Nationalsozialisten ermordeten Menschen. Über sechs Millionen Juden, Homosexuellen, Sinti und Roma sowie weitere politisch Verfolgte verloren durch die faschistische Diktatur in Deutschland ihr Leben. Schätzungen gehen von unvorstellbaren 65 Millionen Toten im von Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieg aus.
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Menschen aus dem Konzentrationslager Auschwitz. Die Vernichtungsmaschinerie in Auschwitz steht als Sinnbild der Menschenverachtung des nationalsozialistischen Terror-Regimes. Dabei dürfen wir nicht übersehen, dass die Vorzeichen des Holocaust in Deutschland und der Weimarer Republik schon vorher deutlich in der Gesellschaft sichtbar waren und wir nicht nachlassen dürfen, gegen Faschismus und Rassismus entschlossen aufzustehen.
Es war schön zu sehen, dass heute viele an den Gedenkfeierlichkeiten aus Politik und Gesellschaft teilgenommen haben. Dennoch darf uns dies nicht täuschen, dass wir mit dem Erstarken des Rechtspopulismus in Deutschland und Europa eine große Herausforderung vor uns haben. Es kann einen fassungslos machen und beschämt mich zutiefst, dass Antisemitismus heute wieder auf dem Vormarsch ist. Aber das darf uns nicht resignativ stimmen, sondern muss uns gemahnen, geschlossen gegen Rassismus, Diskriminierung und Menschenverachtung zu kämpfen – und das gilt nicht nur am heutigen Gedenktag, sondern ist eine grundsätzliche Haltungsfrage!