Energiepolitik in der Zeitenwende – Dr. De Ridder im Gespräch mit Geschäftsführung der Stadtwerke Schüttorf -Emsbüren GmbH

Schüttorf / Emsbüren – Dr. Daniela De Ridder traf Hartmut Klokkers und Daniel Kollbach, Geschäftsführung der Stadtwerke Schüttorf – Emsbüren GmbH zum Gespräch in Schüttorf. Begleitet wurde die SPD-Bundestagsabgeordnete vom SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Peter Albers und seinem Stellvertreter Simon Evenblij. Zentrale Anliegen waren die Folgen der Energiekrise, welche die kommunalen Energieversorger vor großen Herausforderungen stellt. 

„Die Energiewende ist mehr denn je eines der wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Themen unserer Zeit. Der russische Überfall auf die Ukraine und die akute Bedrohung unserer nationalen Energieversorgung stellen uns vor große Herausforderungen. Neben der Transformation selbst, steht derzeit die Versorgungssicherheit im Fokus. Wir befinden uns nicht nur in einer außen- und sicherheitspolitischen, sondern auch in einer energiepolitischen Zeitenwende. In Anbetracht der aktuellen Krisensituation im Energiesektor müssen die Stadtwerke abgesichert werden; sie sind als kommunalen Betriebe von immenser Wichtigkeit. Energiepolitik ist inzwischen längst auch eine soziale Frage. Es ist gut, dass wir etwa eine Energiepreispauschale für Rentner:innen beschlossen haben“, so Dr. Daniela De Ridder. 

Im Gespräch mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Daniela De Ridder erläuterten die beiden Geschäftsführer Hartmut Klokkers und Daniel Kollbach die aktuelle Situation der Stadtwerke Schüttorf – Emsbüren GmbH: 

„Wir versorgen aktuell um die zehntausend Bürger:innen in Schüttorf und Emsbüren mit Gas und Strom. In den vergangenen Monaten sind uns viele Kund:innen aufgrund Insolvenzen von oder Kündigungen durch Energielieferant:innen zugefallen. Das bedeutet, dass wir diese Kund:innen als Grundversorger beliefern müssen, obwohl diese Mengen für uns in der Beschaffung nicht geplant werden konnten. Allerdings bereitet das aktuelle Bundesgesetz große Schwierigkeiten in Bezug auf die dreimonatige Ersatzversorgung und den Übergang in die Grundversorgung. Je nach Grund der Vertragsbeendigung durch den vorherigen Lieferanten müssen wir die neuen Kund:innen derzeit direkt in die Grundversorgung, aber nicht wie geplant zunächst in die etwas teurere Ersatzversorgung zuordnen. Dies bedeutet, dass langjährige Kund:innen die Neukund:innen mitfinanzieren müssen. Der Grundversorgungspreis wird dadurch stark belastet und muss daher voraussichtlich künftig alle drei Monate angepasst werden. 

Die derzeit herrschenden Bedingungen an den Beschaffungsmärkten stellen auch kommunale Stadtwerke möglicherweise vor erhebliche Liquiditätsprobleme. Daher ist auch für kommunale Stadtwerke bei Bedarf ein finanzieller Rettungsschirm wichtig und unumgänglich.“ 

Auch die Zukunftspläne der Stadtwerke erläuterten Hartmut Klokkers und Daniel Kollbach: 

„Es ist uns ein Anliegen, den Klimaschutz gemeinsam mit den Kommunen Schüttorf und Emsbüren zu erarbeiten. Wir streben den Anschluss an das Wasserstoffnetz sowie den Ausbau der ohnehin bereits vorhandenen regenerativen Energieerzeugung an und beabsichtigen zusammen mit ansässigen Unternehmen eine Energieerzeugungsgesellschaft zu gründen, um den Unternehmen regenerativen Strom zu planbaren und nachhaltigen Preisen liefern zu können. Damit leisten wir als kommunales Stadtwerk unseren Beitrag zur Standort- und Arbeitsplatzsicherung. Darüber hinaus erstellen wir zusammen mit unseren kommunalen Gesellschaftern eine Wärmestudie, die sich mit Alternativen – wie der Einsatz von Geothermie, Nutzung von Abwärme etc. – zur Wärmeerzeugung aus der Erdgasverbrennung beschäftigt“

Dies wollen Dr. De Ridder und ihre Partei-Genoss:innen unterstützen: 

„Wir benötigen dringend einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien und mittelfristig eine deutliche Erhöhung der weltweiten, auf erneuerbaren Energien basierenden Gaserzeugungskapazitäten. Es ist jetzt entscheidend, dass bürokratische Hürden im Hinblick auf erneuerbare Energieformen abgebaut werden, denn nur so können die Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Derzeit dauern die Planungsverfahren noch zu lange. Es ist notwendig, dass die Verwaltungsverfahren angepasst werden, sodass Projekte zum Bau von Windparkanlagen und PV-Anlagen realisiert werden können.“ 

Schüttorf / Emsbüren, 10. November 2022 

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