„Der gestartete Bologna-Prozess war die Umsetzung einer längst erforderlich gewordenen Europäisierung der nationalen Hochschulsysteme“, sagte Dr. Daniela De Ridder, SPD-Mitglied im Bildungsausschuss des Bundestags. Bachelor und Master seien nach nunmehr fünfzehn Jahren gängige Begriffe in der Hochschullandschaft, jüngere Studierende kennen inzwischen nur noch diese Bildungsabschlüsse. Die Hochschulen und auch die Studierenden hätten insbesondere in der Anfangszeit des Bologna-Prozesses eine gewaltige Leistung bei der Umsetzung erbracht, „dafür gebührt allen Beteiligten Anerkennung und Hochachtung“, macht De Ridder deutlich. Bologna habe neben vielen Vorteilen aber auch Probleme mit sich gebracht. So würden viele Studierende eine Verschulung des Lehrbetriebs an Universitäten und Fachhochschulen beklagen. „Wissenschaftler aller Disziplinen beschweren sich bei mir immer häufiger über schwindende Forschungsmöglichkeiten“, berichtet die SPD-Bildungspolitikerin Daniela De Ridder. So habe der Bologna-Prozess zu einer deutlichen Verdichtung des Studiums geführt, Zeit für Forschungsprojekte oder Praxiserfahrungen bleibe in vielen Fällen nicht mehr. Aufgabe der Politik sei daher, derartige Probleme zu erkennen und die Stellschrauben des Bologna-Prozesses entsprechend zu justieren. So gebe es zudem Handlungsbedarf bei der Anerkennung von Studienleistungen und Abschlüssen und „auch die Qualität der Lehre darf nicht auf der Strecke bleiben“, mahnt De Ridder.
Zudem dürfen bei der Diskussion um Bologna die sozialen Aspekte nicht außer Acht gelassen werden. „So fordern wir Sozialdemokraten weiterhin, dass die soziale Öffnung der Hochschulen vorangetrieben wird“, so De Ridder. Die gerade von der SPD in der Koalition durchgesetzt Reform des Bafögs sei dafür ein erster, richtiger Schritt, so Daniela De Ridder abschließend.