Im Dialog mit Dr. Karamba Diaby: Mehr Mut für eine offene Gesellschaft!

Berlin/Grafschaft Bentheim/Emsland. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder lud zu ihrer Onlineveranstaltung mit Dr. Karamba Diaby zum Thema „Rassismus und Ausgrenzung“ ein. Dabei sprach sie mit den interessierten Gästen über aktuelle Herausforderung für eine tolerante, weltoffene und solidarische Gesellschaft. Anlass waren die weltweiten Proteste anlässlich des Todes von George Floyd in den USA, die auch in Deutschland eine kontroverse Debatte über Alltagsrassismus auslösten.

„Wir können uns zwar glücklich schätzen, dass wir kein explizites Problem mit  Rassismus innerhalb der Polizei haben – Rassismus jedoch ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das leider noch immer in allen Teilen der Gesellschaft vorkommt und dem wir uns entschlossen stellen müssen! Daher freut es mich besonders, dass mein Kollege in der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Karamba Diaby, mit allen Interessierten aus der Grafschaft Bentheim und dem Emsland ins Gespräch kam und von seinen Erfahrungen berichtete. Auch wenn sich die Weltoffenheit und die Solidarität in der Grafschaft Bentheim und dem Emsland nicht nur an den niedrigen Wahlergebnissen für AfD manifestieren, müssen wir dennoch stets wachsam sein und engagiert bleiben“, warnte Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.

Dr. Karamba Diaby, der Integrationsbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion ist, berichtete während seines Vortrags im Onlineformat von seinen eigenen Erfahrungen mit Rassismus und Ausgrenzung in der Gesellschaft, lobte aber zugleich auch das vielseitige und starke Engagement der BürgerInnen. Diaby, auf dessen Wahlkreisbüro in Halle mehrere Schüsse abgegeben worden waren und der immer wieder Todesdrohungen erhält, ist der einzige schwarze Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Die Solidarität, die ihm nach diesen Angriffen zu Beginn des Jahres zuteilwurde, sei immens gewesen, eine motivierende Erfahrung, so Diaby: Der Kampf gegen Alltagsrassismus beginnt bei jedem Einzelnen und verlangt von allen eine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und den oftmals auch verborgenen Strukturen von Ausgrenzung unter der Oberfläche. De Ridder hob neben dem starken Engagement für eine solidarische Gesellschaft in der Region auch die Notwendigkeit einer breit geführten Debatte hervor, bei der vor allem auch der Umgang mit Gewalt thematisiert werden müsse: „Die Zivilgesellschaft braucht Zivilcourage!“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete.

„Über die diversen Beiträge und friedlichen Proteste habe ich mich sehr gefreut, da sie ein Ausdruck für eine weltoffene Gesellschaft sind, die sich nicht mit rassistischen Strukturen abfinden will. Demgegenüber haben wir etwa bei den Krawallnächten in Stuttgart ein anderes Bild erlebt: Hier wurden die weltweiten Proteste gegen Polizeigewalt benutzt, um selbst Gewalt gegen rechtschaffende BeamtInnen ausüben zu können. Jedem dort Beteiligten war klar, dass ihre Gewalt rein gar nichts zum gesellschaftlichen Kampf gegen Rassismus oder gar gegen Polizeigewalt in den USA beiträgt. Vielmehr wurden PolizeibeamtInnen angegriffen, die ihren Job gemacht haben – und dazu gehört auch der Schutz unseres Grundgesetzes. Zu unserem Auftrag gehört es daher ganz unmissverständlich, zum einen den Kampf gegen Rassismus zu stärken und zugleich gegen die Verrohung aller Teile unserer Gesellschaft vorzugehen. Rassismus und Ausgrenzung sind aber ein gesamtgesellschaftliches Problem. Ich halte es für falsch, dafür einzelne Institutionen zu isolieren und verantwortlich zu machen. Diese Auseinandersetzung wird uns leider noch länger befassen. Ich setze dabei auf Information, Bildung und Aufklärung und freue mich, dass ich mich in diesem Punkt auch auf die volle Unterstützung der Grafschafter und Emsländischen Jusos verlassen darf“, unterstreicht De Ridder.

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