Wietmarschen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder war als stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses gemeinsam mit ihrem Fraktionskollegen Wolfgang Hellmich, dem Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, und Christian Kerperin, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Wietmarschen, zu Gast bei der Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeuge GmbH (WAS). Das Unternehmen ist führender Anbieter von Ambulanz- und Sonderfahrzeugen. Große Sorge bereitet dem Unternehmen der „Brexit“, der in Kürze bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besuchte gemeinsam mit ihrem Bundestagskollegen Wolfgang Hellmich und dem wietmarscher SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Christian Kerperin die Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeuge GmbH. Im Gespräch mit Geschäftsführer Tilo Sigeneger, Simone Bergmann, Leiterin Marketing und Kommunikation, und dem Betriebsratsvorsitzenden Burkhard Grabowski informierten sie sich über das Unternehmen, seine Produktpalette und aktuellen internationalen Herausforderungen; insbesondere interessierte die drei Politiker die internationalen Handelsbeziehungen des weltweit gut aufgestellten Unternehmens in der Grafschaft Bentheim. Beim anschließenden Rundgang durch die Werkshalle an der Lingener Straße konnten sich die SPD-Politiker selbst einen Einblick von der Produktion der Fahrzeuge verschaffen.
„Die deutsche Wirtschaft ist hervorragend aufgestellt, weil sie über einen starken Mittelstand mit gut ausgebildeten und motivierten Fachkräften verfügt. Allerdings muss dies auch so bleiben und daher sind wir in unserer Region ganz klar auf eine Arbeitskräftezuwanderung angewiesen. Dazu müssen wir in der Bundespolitik die richtigen Weichenstellungen schaffen. Fachkräfte fehlen uns im Handwerk genauso wie in der mittelständischen Industrie. Die aber ist das Rückgrat unseres aktuellen Wohlstandes“, betonte De Ridder, die in ihrer Fraktion auch Mitglied der Arbeitsgruppe Migration ist. „70 Prozent aller Beschäftigten sind in kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigt. Damit ist unser Mittelstand wichtiger Arbeitsplatzmotor. Und mit WAS ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Grafschaft Bentheim ansässig, das zur Einkommenssicherheit vieler Familien in unserer Region beiträgt“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.
Das Unternehmen WAS wurde 1987 gegründet und beschäftigt heute mehr als 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jährlich werden rund 1.500 Fahrzeuge insbesondere an Behörden, Polizei, Rettungsdienst und für den Katastrophenschutz ausgeliefert. Dabei werden die Wünsche immer spezieller und individueller, berichteten Geschäftsführer Tilo Sigeneger und Marketingexpertin Simone Bergmann. So sei das Unternehmen sowohl national als auch international sehr gut aufgestellt. Rund 40 Prozent des Jahresumsatzes wird auf dem deutschen, 30 Prozent auf dem europäischen und weitere 30 Prozent auf dem internationalen Markt erwirtschaftet. Kürzlich erhielt das Wietmarscher Unternehmen den Auftrag, 220 Ambulanzfahrzeuge für die 2022 stattfindende Fußballweltmeisterschaft in Katar anzufertigen.
Trotz voller Auftragsbücher bereitet Geschäftsführer Tilo Sigeneger der bevorstehende Brexit große Sorge. WAS sei aktuell sehr gut auf dem britischen Markt positioniert und habe langjährige Rahmenverträge abschlossen. Die wirtschaftlichen und bürokratischen Auswirkungen für das Unternehmen könnten infolge des bevorstehenden Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union derzeit nicht abgeschätzt werden. „Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wird nur Verlierer zurücklassen. Sowohl die Europäische Union als auch das Vereinigte Königreich werden wirtschaftlich geschwächt aus ihm herausgehen. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, zukünftige Handelsbeziehungen so eng wie möglich auszugestalten. Dazu bedarf es der Schaffung einer Freihandelszone ohne Zölle sowie gleiche Rahmen- und faire Wettbewerbsbedingungen“, bekräftigt Dr. Daniela De Ridder, stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses und dort zuständige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion für Außenhandelsbeziehungen.
Burkhard Grabowski, Betriebsratsvorsitzender bei WAS, betonte stolz, dass das Unternehmen seit sechs Jahren einen Tarifvertrag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeführt hat. Für diese Errungenschaft habe die Belegschaft lange und hart gekämpft. De Ridder begrüßt das ausdrücklich und unterstreicht, dass das Unternehmen auch dadurch für die Zukunft hervorragend aufgestellt sei; schließlich seien Tarifverträge auch ein sehr gutes Instrument zur Personalbindung: „Wirtschaftlicher Erfolg und die Stärkung der Belegschaft gehen erfahrungsgemäß Hand in Hand und sind Merkmale einer werteorientierten und sozialen Marktwirtschaft, die für die Beschäftigung der Zukunft von zentraler Bedeutung ist“, sagt De Ridder abschließend.