Berlin. Die Unterzeichnung der Römischen Verträge jährt sich dieses Jahr zum 60. Mal. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder erinnert zu diesem Anlass an den weiten Weg, den Europa bereits zur Einigung beschritten hat. De Ridder betont, dass die großen Herausforderungen für den Frieden nur gemeinsam bewältigt werden können.
„Der europäische Einigungsprozess ist eine großartige Errungenschaft nach Jahrhunderten des Krieges auf dem Kontinent. Ich selbst wuchs im belgisch-deutschen Grenzgebiet auf und weiß um die Bedeutung der Freiheit und der Einigung in Europa – trotz Grenzen, Hürden und Beschränkungen, die ich noch kennenlernen musste. Nach meinen Erfahrungen waren wir in der Europäischen Union in den vergangenen Jahren schon wesentlich weiter und es ist besorgniserregend, dass dieses Projekt nun in den Staaten durch Rechtspopulisten angegriffen wird. Aber am Ende – davon bin ich überzeugt – wird sich die Europäischen Integration zum Wohle aller Menschen durchsetzen“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Belgisch-Luxemburgischen Parlamentariergruppe.
Am 25. März 1957 unterzeichneten die Vertreter der Regierungen Belgiens, Frankreichs, Italiens, Luxemburgs, der Niederlande und Deutschlands im Konservatorenpalast in Rom die sogenannten Römischen Verträge. Dies war ein bedeutender Schritt der europäischen Einigung. Mit den Verträgen zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG, Euratom) wurde der Weg für unseren Binnenmarkt und die Zollunion geebnet. Auch das Europäische Parlament bekam seinen heutigen Namen und wurde als parlamentarische Versammlung aller europäischen Gemeinschaften etabliert. Für die europäischen Bürgerinnen und Bürger wurde die Europäische Einigung erstmals spürbar; durch das Ziel, Bewegungsfreiheit für Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital einzuführen, bekamen die Menschen auf unserem Kontinent Rechte und Freiheiten, die für uns heute selbstverständlich sind.
„Zu sehen, was in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg für Demokratie, Brüderlichkeit und bürgerliche Freiheit erreicht wurde, ist keine Selbstverständlichkeit. Gerade nach dem Terror des nationalsozialistischen Regimes und den beiden Weltkriegen hat Deutschland seinen europäischen Partnern viel zu verdanken. Die Geschichte lehrt uns, dass trotz aller Widrigkeiten die Einigung und ein friedliches Zusammenleben gelingen können, aber auch, dass wir dafür fortwährend großes Engagement aller Menschen brauchen“, bekräftigt De Ridder weiter.