Zwischen City-Kino und Zirkusfieber

Schüttorf/Grafschaft Bentheim – Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder informierte sich bei Geschäftsführer Tom Wolf im Jugendzentrum Komplex über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Jugendarbeit. Gemeinsam mit Simon Evenblij, dem stellvertretenden Vorsitzenden des SPD-Ortsvereines Schüttorf, besuchte sie die interkulturelle Einrichtung sowie den Zirkus Radieschen, der im Rahmen der Ferienpassaktion aus Bundesmitteln des Programms „Kultur macht stark“ finanziert wird.

„Die Einschränkungen des sozialen Lebens durch Corona sind an niemandem spurlos vorbeigegangen. Doch das Gebot, die Kontakte einschränken zu müssen, hat in den langen Lockdown-Monaten insbesondere auch die Jugendlichen und jungen Erwachsenen getroffen, gerade in einer Lebensphase, in der der Austausch mit Gleichaltriegen so wichtig ist. Ich kann gut nachvollziehen, dass das Jugendzentrum regelrecht  zu einem Sehnsuchtsort geworden ist. Daher bin ich besonders dankbar für das große Engagement des Komplex-Teams und der vielen Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit. Im Gespräch berichtete Tom Wolf als Geschäftsführer, mit welch großem Engagement er und sein Team bestrebt sind, flexibel auf die pandemische Lage zu reagieren, um möglichst viele Angebote aufrecht zu erhalten. Hierzu zählen auch alle Aktivitäten, die im Rahmen der Ferienpassaktion stattfinden“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems

Tom Wolf hatte erst vor wenigen Wochen die Leitung des Jugendzentrums in Schüttorf übernommen, als die Corona-Pandemie einbrach und ihn zwang, sämtliche seiner dynamischen Ideen erst einmal zu vertagen. Nur einige wenige Tage blieben ihm zum Einarbeiten, bis dann gar der erste Lockdown verhängt wurde. Die pandemiebedingte Pause konnte aber genutzt werden, um Konzepte und Programme Corona-gerecht umzugestalten: Aufräumen, umräumen und umgestalten – einen Raum für Begegnung gestalten und einen in dem Jugendlichen vor allem chillen können, das wurde schließlich nicht nur geplant, sondern auch ambitioniert in die Tat umgesetzt.

Ärgerlich dabei wäre nur, wenn die steigenden Corona-Zahlen abermals die Nutzung des Komplex einschränken würden: Viele Angebote müssen auch während der Sommermonate weiterhin mit eingeschränkter Teilnehmerzahl stattfinden, andere wiederum konnten in den digitalen Raum verlegt werden. Die Anschaffung einer Virtual Reality Brille (VR Brille) sei eine hervorragende Anschaffung gewesen, betont der Geschäftsführer schmunzelnd.

Mit besonderem Stolz spricht Wolf auch von dem schon länger laufenden Minecraft-Projekt: Zunächst sollte dabei nur das Komplex nachbebaut werden. Mittlerweile haben die Jugendlichen ganz Schüttorf digital nachgebaut und dabei auch ihre stadtplanerischen Visionen eingebaut. Das habe, so Wolf, eine besonders aktivierende Wirkung:  Kinder und Jugendlichen streifen so auch schon mal durch die Stadt, machen Fotos von markanten Fassaden, entwickeln und konstruieren sie digital nach oder gar um. Neben Modellen der Kirche oder des Vechte-Zentrums etwa wurde auch bereits ein Kino in das digitale Schüttorf integriert – ein klarer Hinweis auf die Wünsche der Schüttorfer Jugendlichen.

Wie Kunst und Bewegungen, Bewegung und Gestaltung zu Erfolgserlebnissen führen zeigt wiederum das Zirkusprojekt Radieschen, das im Rahmen des Ferienpasses unter der Leitung von Ines Rosemann stattfindet. Gemeinsam mit ihren Zirkuskolleg*innen vermittelt sie den Kindern artistische Kunststücke, die nach einer Woche vor Publikum aufgeführt werden. Training und Show finden an der frischen Luft in und um einem kleinen halboffenen Zirkuszelt statt.  Gefördert wird dieses engagierte Vorhaben im Übrigen aus dem Bundesprojekt „Kultur macht stark“, für das sich De Ridder bereits zu Beginn ihrer Abgeordnetentätigkeit im Bildungsausschuss eingesetzt hat.

Mit dem Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung außerschulische Maßnahmen der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche, die wenig Zugang dazu haben. Mit einer Fördersumme von bis zu 430 Millionen Euro bis 2022 ist „Kultur macht stark“ das größte Programm für kulturelle Bildung in Deutschland. Über 13.00 Bündnisse für Bildung waren bundesweit bisher aktiv und haben mehr als 30.000 Projekte durchgeführt. Seit Beginn wurden so bisher über eine Million Kinder und Jugendliche erreicht – ein großer Erfolg.

„Kinder brauchen Kinder! Man kann die Bedeutung von alltäglichen Kontakten zwischen Gleichaltrigen nicht hoch genug einschätzen. Gerade für das soziale Lernen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist dies eine wichtige Unterstützung. Daher bin ich sehr angetan vom großartigen  Engagement Tom Wolf, Ines Rosemann und ihrer Kolleg*innen. Die intergenerative Kulturarbeit vor Ort bleibt auch während der Pandemie am Ball und bietet stets neue Begegnungsmöglichkeiten, vom lockeren Treffen über spannende Expeditionen in der eigenen Heimatstadt bis hin zur Neugestaltung des eigenen Umfeldes oder der Neuentdeckung der Welt. Ich bin froh, dass ich als Bundestagsabgeordnete mit dem Programm „Kultur  macht stark“ dazu einen unterstützenden Beitrag leisten kann“, bekräftigt De Ridder abschließend.

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