Zu Gast bei der Firma Emsland-Stärke

Emlichheim. SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besuchte die Emsland-Stärke in Emlichheim und traf dabei in einem angeregten Gespräch mit den Geschäftsführern der Emsland Group zusammen. Gemeinsam mit dem Betriebsratsvorsitzenden Alfred Weiden sowie dem Emlichheimer SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Johannes Spykman und seinem Parteifreund Gerold Meppelink erkundigt sich De Ridder bei Gerrit-Jan Wesselink, Stefan Hannemann und Christian Kemper über die Auswirkungen der Pandemie auf den Betrieb und die Strategie der Geschäftsführung. Im Zentrum des Dialogs stand auch der Blick auf den Wandel globaler Vertriebsstrukturen und des internationalen Marktes.

„Die Emsland-Stärke ist ein hervorragendes Beispiel für ein mittelständisches deutsches Unternehmen, das sich dank der Qualität seiner Produkte und dem innovativen Einsatz moderner Technologien international etablieren konnte – und dies in einer Branche, die durch den strukturellen Wandel unserer Agrarindustrie ganz besonderen Veränderungen unterworfen ist. Aus Agrarprodukten wie Kartoffeln und Erbsen stellt die Firma wichtige Vorprodukte, nicht nur für die Lebensmittelherstellung, sondern auch für die Bau-, Textil und Chemiewirtschaft her, die weltweit gefragt sind. Wichtig war es mir, in diesem Gespräch zu vermitteln, wie sehr ich bis dato die landwirtschaftliche Produktion in unserer Region unterstützen konnte und wie gut das Sensorium unserer Spitzenpolitiker*innen für eben diesen Strukturwandel geworden ist. Zudem wiederhole ich an dieser Stelle gerne, wovon ich fest überzeugt bin: Die SPD ist nicht die Partei der Deindustrialisierung, sondern sieht es als essenziell für den Wohlstand Deutschlands an, das verarbeitende Gewerbe im Land zu halten“, betont Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.

Die Emsland Group hat sich auf die Gewinnung von Stärken, Fasern, Proteinen, sowie Kartoffelflocken und -granulaten aus Kartoffeln und Erbsen spezialisiert, die etwa in der Herstellung von Nahrungsmitteln, Tierfutter, Klebstoffen, Flockierungsmitteln, Bauzusatzstoffen, Textilien und Filtermaterialien verwendet werden. Mehr als 1350 Mitarbeiter*innen verarbeiten an sieben Standorten der Emsland-Stärke jährlich 150.000 Tonnen Erbsen und 2,2 Millionen Tonnen Kartoffeln, großenteils für den Weltmarkt.

Im Gespräch wurde deutlich, dass die Emsland-Stärke insgesamt ordentlich durch die Corona-Krise gekommen ist, auch wenn sich das Unternehmen nicht zu den Pandemie-Profiteuren zählt. Stefan Hannemann betont, dass es Anwendungen gebe, wo die Emsland-Stärke schwer austauschbar sei, es allerdings auch Bereiche gebe, wo eine hohe Austauschbarkeit vorliege. Kritisch sehe er jedoch den verstärkten Druck, die die Industrie durch Umweltauflagen, steigende Energiepreise oder den CO2-Preis. Durch ungleiche Rahmenbedingungen im internationalen Wettbewerb, aber besonders innerhalb des europäischen Binnenmarktes sehen Gerrit-Jan Wesselink, Stefan Hannemann und Christian Kemper den Industriestandort Deutschland gefährdet.

„Ich bekenne mich ausdrücklich zum Industriestandort Deutschland. Ohne die Produktivität unserer Unternehmen ist nicht nur der Wohlstands Deutschlands gefährdet, sondern besonders ein Großteil der Arbeitsplätze. Dies gilt es zu erhalten und auszubauen“, unterstreicht De Ridder bei diesem intensiven Austausch ganz ausdrücklich. So sei sie gerade als stellvertretene Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Berichterstatterin für Außenhandelspolitik und internationale Verträge, so etwa auch mit dem Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten. Der Ausgleich zwischen den Prinzipien der Handelsfreiheit und dem Schutz der heimischen Wirtschaft und Standards ist daher für die Außenpolitikerin stets ein Kernanliegen der bundespolitischen Arbeit gewesen.

Ein weiteres innovatives Instrument für die Stärkung der deutschen und europäischen Unternehmen stellt aus De Ridders Sicht ebenfalls die Förderung von Forschung und Entwicklung neuer Technologien dar. Mit dem Gesetz zur steuerlichen Förderungen von Forschung und Entwicklung (Forschungszulagengesetz – FzulG) sollen alle steuerpflichtigen Unternehmen in den Bereichen Grundlagenforschung, industrielle Entwicklung und experimenteller Entwicklung gefördert werden. Die Forschungszulage soll 25 Prozent der förderfähigen Aufwendungen des Unternehmens, das heißt maximal 25 Prozent von 2 Millionen Euro betragen. Ziel des Gesetzes ist die Steigerung privater Investitionen in die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft“, erklärt De Ridder. Sie will damit das Emlichheimer Unternehmen und seinen Betriebsrat ermutigen, auch weiterhin auf globalen Ausbau und innovative Techniken zu setzen. Bei einzelnen Forschungsprojekte wird das FzulG bereits schon genutzt.

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