Zu besuch bei WOB-Wessling Oberflächenveredelung GmbH

Geeste-Dalum. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besuchte gemeinsam mit ihren Geester Parteifreunden Franz Günnemann und Bernhard Baalmann das Unternehmen WOB-Wessling Oberflächenveredelung GmbH in Geeste-Dalum. Dabei kam sie mit dem Geschäftsführer Klaus Wessling und der Geschäftsleitung Thorsten Staubermann ins Gespräch. Neben der Verfahrenstechnik und dem Qualitätsmanagement des erfolgreichen Unternehmens standen vor allem die Herausforderungen der Fachkräftegewinnung im Zentrum des Besuchs.

Das Geschäftsfeld der Oberflächenveredelung ist ein sehr zukunftsträchtiges: Eine optisch schöne Oberfläche allein reicht nicht aus; vielmehr müssen sie auch Wind, Wetter und Korrosion trotzen können. So kommt es bei Oberflächenbeschichtung vor allem auf die Beschaffenheit der zu bearbeitenden Oberflächen, ihren Aufbau und die Präzision im Herstellungsverfahren an – Qualitätskriterien, die vor allem die Kunden des Unternehmens in der Automobil-, Nutzfahrzeug- und Landmaschinenindustrie sehr zu schätzen wissen. Wessling und Staubermann erläuterten der SPD- Bundestagsabgeordneten Dr. Daniela De Ridder und den SPD-Besuchern auch das Qualitätsmanagement ihres Verfahrens der Pulverbeschichtung, bei dem  Bauteile Schicht um Schicht sorgfältig und mit modernen Verfahren sowie – je nach Kundenwunsch – in allen Farben des Regenbogens bearbeitet werden. Dabei spielt neben der Ästhetik des Endprodukts auch die besondere Sorgfalt des Bearbeitungsverfahrens eine zentrale Rolle für die Widerstandskraft gegen Korrosion.

Das Verfahren ließen sich De Ridder und ihre Parteifreunde ganz genau erläutern: Vor der eigentlichen Beschichtung müssen Verunreinigungen der Bauteile wie Metallstäube, Fette oder Öle gründlich entfernt werden. Dabei werden je nach Ausgangsmaterial und Verschmutzungsgrad unterschiedliche Reiniger eingesetzt. Stahloberflächen etwa werden im Tauchbecken alkalisch entfettet, zinkphosphatiert und chromfrei passiviert. Dickwandige Teile wiederum  werden mit Stahlkorn, Nussschalen oder auch manuell mit feinem Wüstensand bestrahlt. Werden die Oberflächen dann lackiert, vernetzt sich die Lackschicht zu einem homogenen, geschlossenen Film, so dass eine lösungsmittel- und korrosionsbeständige Beschichtung entsteht. Bei der Pulverbeschichtung wiederum wird das Polyesterpulver in einer großen Kabine durch automatisch betriebene oder manuell bedienbare Pistolen aufgebracht und anschließend im Ofen bei 190° C eingebrannt.

Beeindruckt zeigte sich die SPD-Bundestagsabgeordnete vor allem von den überdimensionalen Tauchbecken, in denen besonders große Teile beschichtet werden können. So werden etwa im Bereich der regenerativen Energien neue Oberflächen für den Einsatz von Offshore-Windanlagen benötigt, die den besonderen Erfordernissen auf hoher See standhalten müssen. Hier dienen Spezialbeschichtungen als verlässlicher Schutz, die die Einsatzfähigkeit und Lebensdauer von Anlagen deutlich beeinflussen. Im Bereich der Innovationen profitieren das Unternehmen und der Standort Geeste durch ein EU gefördertes Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e.V. an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Dies hatte De Ridders Aufmerksamkeit auf das Unternehmen in Geeste gelenkt, da die SPD-Bundestagsabgeordnete im Bildungsausschuss Berichterstatterin für Forschung und Entwicklung in Unternehmen – besonders für den Mittelstand – ist.

„Die noch junge Geschichte des Unternehmens Wessling ist eine Erfolgsgeschichte in unserer Region. Seit der Gründung im Jahre 2004 kamen zahlreiche Anbauten für die Oberflächenveredelung sowie als Lagerplatz hinzu, um den Bedarfen einer gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Es freut mich ganz besonders, wenn Unternehmen in unserer Region erfolgreich wirtschaften und neue Arbeitsplätze schaffen. Schließlich ist dies ein sehr guter Beitrag für unsere hervorragende Position im Emsland mit Ausstrahlung auf den gesamten Wahlkreis, wozu ja auch eine sehr niedrige Arbeitslosenquote gehört“, erklärt Dr. Daniela De Ridder.

„Die WOB ist Spezialist für große Teile bis 10,5 Tonnen – daneben können aber auch kleine Teile möglichst mit Wiederholcharakter durch intelligente Gestelltechnik beschichtet werden. Nach dem Beschichten ist die WOB in der Lage, weitere Zusatzarbeiten wie Montieren, Folieren, Beschriften oder Verpacken zu übernehmen. Da die WOB ein Lohnbeschichter ist und kein eigenes Produktprogramm hat, kann sie sich voll und ganz auf ihre Kunden konzentrieren“, so der Geschäftsführer Klaus Wessling, der stolz darauf ist, dass seine Mannschaft die hohe Komplexität so ausgezeichnet im Griff hat.

Die Erfolgsgeschichte sowie die vollen Auftragsbücher stellen das Unternehmen jedoch auch vor neue Herausforderung. Mit seinen rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Wessling aktuell intensiv auf der Suche nach geeignetem Fachkräftenachwuchs. Als Berichterstatterin für die Fachhochschulen ist De Ridder auch mit dem Fachkräftenachwuchs befasst. Sie ist davon überzeugt, dass das Bundesbildungsministerium noch weitaus mehr hätte für den Fachkräftenachwuchs und für die berufliche Bildung tun müssen und das dies eine für die Region lebenswichtige politische Weichenstellung bedeutet.

„Unsere Region schneidet im Bereich der beruflichen Bildung stark ab und dennoch steht das duale System vor großen Herausforderungen: Insbesondere Ausbildungswillige und Unternehmen zusammen zu bringen, erscheint – je nach Branche – noch immer mit großen Schwierigkeiten verbunden zu sein.  Daher muss die Berufsausbildung stärker als bisher an die Veränderungen in der Arbeitswelt, an die Auswirkungen der Demografie und den gewandelten Strukturen im Bildungsprozess angepasst werden. In unserer Region wird es immer wichtiger, die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung wertzuschätzen und die Beratungsangebote noch weiter auszubauen. Das ist für die Sicherung des Fachkräftenachwuchses elementar. Hier haben wir noch viel Potenzial und sollten uns intensiv um neue Zielgruppen bemühen – dazu zählen auch Programme für Mädchen und junge Frauen in den sogenannten MINT-Fächern Mathematik, Ingenieurwissenschaften und Informatik, Naturwissenschaften und Technik, die diese Unternehmen noch gar nicht als Arbeitgeber für sich entdeckt haben oder vermutlich auch bei technischen Berufen immer noch Berührungsängste haben. Aber auch Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund sollten wir schnellstmöglich  für den  technischen Arbeitsmarkt  qualifizieren, damit Integration gelingt – sowohl für die Arbeitssuchenden als auch für unsere Unternehmen“, bekräftigt De Ridder.

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