Zeitenwende braucht rasche Energiereform – Dr. Daniela De Ridder zu Besuch im Kernkraftwerk Lingen (KKE)

Lingen – Der Einsatz der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder für eine rasche Energiewende war das zentrale Thema bei ihrem Besuch des Kernkraftwerks Emsland Lingen (KKE). Dr. De Ridder wurde von Nikolaus Valerius, Vorstand RWE Power und Norman Hoffmann, stellvertretender Anlagenleiter, begleitet.

Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz jüngst im Koalitionsstreit entschieden hatte, alle drei noch verbliebenen Kernkraftwerke zum Streckbetrieb am Netz zu lassen, nutze die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder ihren Besuch beim KKW Emsland in Lingen, um die Position der SPD-Fraktion zu verdeutlichen: Das KKW Emsland kann ohne die Beschaffung und den Einsatz von neuen Brennelementen bis zum 15. April 2023 betrieben werden. Die SPD-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Mittelems ist überzeugt, dass ein Streckbetrieb der verbliebenen Kernkraftwerke jedoch nicht die Lösung für die Energieprobleme ist, sondern nur kurzfristig Energieengpässe abfedern kann.

„Der Ausstieg aus der Kernenergie ist nicht reversibel. Einen Streckbetrieb des Kernkraftwerks in Lingen über Mitte April 2023 hinaus, sollte es daher nicht geben. Für den Betreiber:innen und die Beschäftigten muss vielmehr der geplante Rückbau des Kernkraftwerks gesichert und der Aufbau von Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien unterstützt werden. Wir brauchen nationale und europäische Anstrengungen, um unsere wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu erhöhen und eine deutsche Ener-gieunabhängigkeit zu schaffen. Die Verfügbarkeit von ausreichender, bezahlbarer und perspektivisch CO₂-neutraler Energie ist enorm wichtig. Dabei sehe ich gute Chancen bei der Energiegewinnung durch Wasserstoff sowie Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Gerade der Standort Lingen bietet enormes Potenzial, mittelfristig eine Versorgung durch Wasserstoff zu gewährleisten und kann auch langfristig eine Vorreiterrolle in Deutschland einnehmen. Es ist ein wichtiges Signal, dass der erste Elektrolyseur am Gaskraftwerk Emsland in Lingen eingetroffen ist“, so Dr. Daniela De Ridder.

Der Streckbetrieb der drei Kernkraftwerke soll aus netztechnischer Sicht zur Netz- und Versorgungssicherheit im Winter beitragen. Die erwarteten monatlichen elektrischen Leistungen sind aber geringer als Ende 2022. Wenn viel Strom nachgefragt werde, könne durch den Streckbetrieb auf Stromimporte aus Frankreich verzichtet werden, machte Nikolaus Valerius als Vorstand der RWE Power deutlich. In Frankreich sind ohnehin zahlreiche Atomkraftwerke aufgrund von Wartungsarbeiten und technischen Problemen derzeit nicht am Netz. Durch die Anlieferung des Elektrolyseur kann ein wichtiger Forschungsbeitrag zum Wasserstoff-Leitprojekt „TransHyDE“, welches durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, geleistet werden. Wichtige Erkenntnisse im Bereich der Wasserstofferzeugung und der Wasserstofftransport können erschlossen werden.

„Die aktuelle Situation darf nicht zu einer verlangsamten Energiewende führen. Auch Energieeinsparungen dürfen kein Tabuthema sein. Es ist wichtig, dass die Versorgung nicht nur für den kommenden Winter, sondern auch langfristig möglichst klimafreundlich gesichert ist. Dafür müssen Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigt werden. Es bedarf eines schnelleren Ausbaus der erneuerbaren Energien und weltweit einer deutlichen Erhöhung der Wasserstoffproduktion. Dies muss im industriellen Maßstab in Deutschland und Europa entschlossen angegangen werden. Lange Bauphasen führen nicht zu Investitionen, die für eine schnelle Energiewende nötig sind. Die Geschwindigkeit der behördlichen Verfahren muss zunehmen und die Prozesse den staatlichen Vorgaben angepasst werden. Dafür müssen wir Sorge tragen“, so Dr. Daniela De Ridder.

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