Wer nicht lesen und rechnen kann, braucht Unterstützung

Berlin/Grafschaft Bentheim/Emsland. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder fordert neben einer raschen Abschaffung des Kooperationsverbotes zur Finanzierung von Schulen durch den Bund auch eine bessere Ausstattung und die Weiterentwicklung der Ausbildung von Lehrpersonal für die Bedürfnisse von Kindern mit Legasthenie und Dyskalkulie – der Schwäche beim Lesen oder Rechnen. Zum Aktionstag Legasthenie und Dyskalkulie am 30. September 2018 macht De Ridder auf das Problem aufmerksam: Dass für die Qualifizierung des Lehrpersonals oftmals nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen, zeigt, dass der Bund hier für Abhilfe sorgen muss.

„Schülerinnen und Schüler mit Legasthenie und Dyskalkulie, der Schwäche beim Lesen oder Rechnen, benötigen eine besondere Betreuung, worauf wir gerade die Lehrerinnen und Lehrer der Grundschulen vorbereiten müssen. Heute werden aufgrund von Lehrermangel verstärkt Quereinsteiger eingestellt, wobei diesen oftmals eine Qualifizierung für den geschulten Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit Legasthenie oder Dyskalkulie fehlt. Deshalb muss die Bundespolitik handeln und neben der Abschaffung des Kooperationsverbotes auch die Möglichkeiten zur verbesserten Unterstützung der Länder bei qualifizierenden Maßnahmen für den Umgang mit Schülerinnen und Schülern, die von Legasthenie und Dyskalkulie betroffen sind, ausloten“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.

Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. macht zum Aktionstag darauf aufmerksam, dass es in den Grundschulen oftmals an Ausstattung und Vorbereitung für Kinder mit Legasthenie oder Dyskalkulie fehlt. Verschärft wird die Situation dadurch, dass bis zum Jahr 2025 voraussichtlich 35.000 Lehrkräfte in den Grundschulen fehlen. Bei der Umsetzung von Behelfslösungen – wie etwa dem Einsatz von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern – fehlt demnach vor allem die Qualifikation zum Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit besonderen Anforderungen. Dabei wird in der Grundschule ein wichtiger Grundstein für die weitere Entwicklung der Bildungsbiografie gelegt, weshalb mehr Mittel hier eine Investition in die Zukunft sind.

„Wir dürfen uns der Problematik nicht verschließen und müssen die Schulen bei der Umsetzung von Fördermaßnahmen unterstützen. Auch über die Grundschulzeit hinaus müssen sich Länder und Bund gemeinsam für einen adäquaten Nachteilsausgleich von Betroffenen einsetzen. Damit tragen sie schließlich auch zur Wahrung der Chancengleichheit bei, zu welcher der Staat auf allen Ebenen verpflichtet ist. Als Bildungsexpertin ist es mir stets ein wichtiges Anliegen, dass wir zum einen alle Menschen in den Blick nehmen und sie zum anderen dann auch entlang ihrer gesamten Bildungsbiografie fördernd begleiten. Dafür möchte ich mich auch weiterhin mit Nachdruck einsetzen und unsere Schulen konzeptionell unterstützen“, bekräftigt De Ridder.

Weitere Informationen zum „Aktionstag Legasthenie und Dyskalkulie“ finden Sie unter: www.bvl-legasthenie.de.

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