Berlin. Auf Einladung des Personalrats des Auswärtigen Amtes und der Vorsitzenden Dr. Josefine Wallat referierte ich zum Thema „Frauen in der Politik“. Deutlich wurde dabei, dass es zwar viele starke Frauen in der Politik gibt, wir dort zugleich aber noch weit von tatsächlicher Gleichberechtigung entfernt sind.
Mit rund 31 Prozent sind wir in der 19. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags weniger Frauen unter den Abgeordneten als noch in den vier Jahren zuvor. Das liegt auch daran, dass mit der AfD im Bundestag eine Partei eingezogen ist, die neben rechten Parolen ein antiquiertes Rollenverständnis an den Tag legt und in ihren Reihen dementsprechend kaum Frauen vertreten sind.
Es gibt viele starke Frauen in der Politik, aber wir haben noch einen weiten Weg zu gehen. Nach wie vor ist es auch eine Frage der Lastenverteilung: Frauen kümmern sich zumeist mehr um die Familie, weshalb ihnen auch die Zeit zur Bildung von politischen Netzwerken fehlt. Mit einer entschlossenen Familienpolitik zur Entlastung können wir die Chancengleichheit – auch für und in der Politik – maßgeblich erhöhen.
Auch müssen wir neue Netzwerke bilden und vorhandene Strukturen der Frauenpolitik stärken. Ein „Roll-back“ ist global durch das Erstarken der Rechtspopulisten vielerorts auch in Europa und Amerika zu beobachten. Umso wichtiger, dass wir heute unsere Chancen wahrnehmen, mit einer progressiven Politik voranzugehen!