Stärkung des Mehrwegsystems trotz Corona

Grafschaft Bentheim/ Emsland. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder war zu Gast beim Getränkefachgroßhandel Hüsemann und Schroven und informierte sich bei den Geschäftsführern Jens Hüsemann und Jörg Schroven über das Unternehmen sowie die wirtschaftlichen Folgen seit der Corona-Pandemie. De Ridder betont, dass die Verbraucher*innen mit den Kauf von Mehrwegflaschen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt hiesiger Arbeitsplätze und für den Klimaschutz leisten können.

„Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben weitreichende Auswirkungen auf die hiesige Wirtschaft. Zahlreiche Unternehmen, vor allem kleine und mittelständische Betriebe, kämpfen mit erheblichen Umsatzeinbrüchen. Um diese abzufedern, konnten Unternehmen, Betriebe, Selbstständige, Vereine und Einrichtungen, die vom Corona-Teil-Lockdown ausgebremst wurden, die sogenannten Novemberhilfen beantragen, die auch für den Monat Dezember verlängert und ausgeweitet wurden. Ob diese finanziellen Unterstützungszahlungen vom Bund ankommen und welche Auswirkungen die Schließungen der Gastronomiebetriebe und die Absage zahlreicher Veranstaltungen auf den hiesigen Getränkefachgroßhandel haben, das wollte ich bei meinem Besuch beim Getränkefachgroßhandel Hüsemann und Schroven in Nordhorn erfahren“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.

Seit über 50 Jahren beliefert der Getränkefachgroßhändler Hüsemann und Schroven zahlreiche Gaststätten, Getränkemärkte, Privat- und Firmenkunden sowie die Veranstaltungsbranche mit Getränken. Mit aktuell zwölf sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitern und zahlreichen Aushilfskräften trägt das Unternehmen zum wirtschaftlichen Wohlstand und zur Einkommenssicherheit vieler Familien in der Region bei. Doch die Corona-Pandemie macht auch dem Getränkefachgroßhandel schwer zu schaffen: Die Schließung der Gastronomie und der Ausfall zahlreicher Veranstaltungen – insbesondere im Sommer – hätten zu einem erheblichen Umsatzrückgang geführt, so dass keine Aushilfskräfte beschäftigt werden konnten, berichten Jens Hüsemann und Jörg Schroven im Gespräch mit De Ridder. Dennoch blicke man optimistisch in die Zukunft, dass im kommenden Jahr wieder Normalität einkehren werde. Bis dahin versuche man durchzuhalten: So wurden viele Firmenfahrzeuge vorerst stillgelegt und die Tilgung von Bankkrediten ausgesetzt. Dies sei Dank der guten Zusammenarbeit mit den Versicherungen und den Banken problemlos möglich gewesen, so Hüsemann.

Zudem werde die Kurzarbeiterregelung, die auf Initiative von Bundesminister Hubertus Heil ausgeweitet wurde, in Anspruch genommen. Dies ist ein wirkungsvolles Instrument, um Arbeitsplätze zu sichern und Brücken über die Zeit der Corona-Krise zu bauen, sind sich alle Gesprächspartner*innen einig.

Die zahlreichen finanziellen Förderungsprogramme, die Bundesfinanzminister Olaf Scholz auf den Weg gebracht hat, um die Branchen finanziell zu unterstützen, die die Hauptlast des Lockdowns tragen, finden sehr großen Zuspruch. Zwar könnten die Getränkefachgroßhändler diese oft nicht in Anspruch nehmen, allerdings wisse man aus Gesprächen mit Lieferanten und Kund*innen, dass diese finanziellen Unterstützungsleistungen viele wirtschaftliche Existenzen sichern würden. 

Gefragt nach konkreten Verbesserungswünschen an die Politik führen Hüsemann und Schroven aus, dass sie sich mehr Flexibilität so etwa eine Staffelung der November- und Dezemberhilfen wünschen – wie es diese auch schon im Bereich der Überbrückungshilfen gibt – eine Anregung, die die SPD-Bundestagsabgeordnete gerne mit ins politische Berlin nimmt. 

Ein weiteres Gesprächsthema war die Ausweitung des Mehrwegsystems. Mehrwegflaschen sind die umweltfreundlichsten Getränkeverpackungen: Nach der Reinigung der Flaschen und Gefäße werden diese erneut gefüllt und dem Warenkreislauf wieder zugeführt. Derzeit beträgt der Mehrweganteil in Deutschland rund 45 Prozent.  Das SPD-geführte Bundesumweltministerium fördert den Einsatz umweltfreundlicher Mehrwegsysteme und möchte den Mehrweganteil auf 70 Prozent erhöhen. Dieses Ziel wird mit zahlreichen Maßnahmen verfolgt: So wird etwa die Pfandpflicht auf weitere Getränkebereiche wie Fruchtschorlen ausgeweitet. Zudem soll der Handel am Regal kenntlich machen, wo Mehrweg- und wo Einweggetränke stehen. Auch haben sich die Getränkehersteller dazu verpflichtet, die Einwegkennzeichnung zu verbessern. 

„Die Stärkung des Mehrwegsystems ist für zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen von großer Bedeutung. Mit Getränken in Mehrwegflaschen können Verbraucher*innen einen wichtigen Beitrag für den Klima- und Ressourcenschutz leisten und kleine und mittelständische Mehrwegabfüller vor Ort unterstützen, um regionale Arbeitsplätze zu erhalten“, betont De Ridder abschließend.

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