Salzbergen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder war zu Gast bei der Katholischen Arbeiter Bewegung (KAB) in Salzbergen und diskutierte über die Flüchtlingspolitik. Im Vordergrund standen Fragen über die aktuellen Entwicklungen und Anforderungen für die Kommunen. De Ridder zeigte sich trotz der anstehenden Herausforderungen zuversichtlich und lobte das Engagement der Kirchengemeinden.
„Im Moment können wir nur schätzen, wie viele Flüchtlinge tatsächlich kommen werden – voraussichtlich werden wir über eine Million Flüchtlinge in diesem Jahr zu verzeichnen haben. Die Kommunen stehen hier vor einer enormen Herausforderung, was uns allen bewusst ist. Umso mehr freue ich mich, mit den Menschen der Kirchengemeinden ins Gespräch zu kommen und die dringendsten Fragen zu beantworten“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.
Neben der Frage nach der erwarteten Flüchtlingszahl wurde auch die Problematik der Hilfsbedürftigkeit von Traumageschädigten und die Schwierigkeiten des Duldungsstatus erörtert. Es wurde klar, dass die große Anzahl von Geflüchteten eine adäquate psychologische Betreuung erschwert, aber alle möglichen Maßnahmen für eine bestmögliche Hilfe getroffen werden müssen.
„Die Menschen, die aus den Krisengebieten kommen und eine lebensgefährliche Flucht hinter sich haben sitzen nun in Massenunterkünften und brauchen dringend auch psychologische Hilfe. Ebenso entstehen belastende Situationen, wenn die Menschen nur mit einer zeitlich befristeten Duldung rechnen können und sie von der Abschiebung bedroht sind – die von der Union geforderten Transitzonen sind hier eine weitere Belastung für die Menschen, die ich sehr kritisch sehe. Allgemein können die Kirchengemeinden einen wichtigen Beitrag für die Flüchtlinge leisten, da sie sowohl seelsorgerisch tätig sind als auch ein wichtiger Faktor für eine gemeinschaftliche Integration“, ergänzt De Ridder.
„Es war unser Anliegen, mehr über die aktuellen Diskussionen und Entscheidungen zur Flüchtlingsthematik aus dem politischen Berlin zu erfahren – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gingen dankbar über einen sehr guten und offenen Dialog mit Frau De Ridder wieder nach Hause. Wir hoffen, dass wir einen solchen Abend bald wiederholen können“, sagt Diakon Paul Henkel von der KAB.
„Bedanken möchte ich mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das angeregte Gespräch sowie insbesondere bei allen Engagierten vor Ort. Die Flüchtlingsthematik wird uns die nächsten Jahre intensiv beschäftigen und unser Land nachhaltig verändern – ich bin zuversichtlich, dass die Politik gemeinsam mit den Kirchengemeinden viel erreichen kann“, bekräftigt De Ridder.