Grafschaft Bentheim/Emsland. Zu ihrer Online-Veranstaltung „Plattformökonomie“ als Chance in der Krise hatte die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder zahlreiche Einzelhändler*innen, Stadtplaner*innen, Gewerbetreibende, Fachexperten sowie interessierte Bürger*innen aus der Region eingeladen. Als Gast konnte sie dabei den Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschlands (HDE), Stefan Genth, begrüßen. De Ridder betont, dass es wichtig ist, stationäre und digitale Verkaufsstrukturen miteinander zu verbinden.
„Die Pandemie ist für uns alle eine große Herausforderung. Ganz besonders trifft dies auf den Einzelhandel zu. Ein geschwächter Einzelhandel jedoch hat nicht nur den Verlust von Wirtschaftskraft und Arbeitsplätzen zur Folge, sondern hat auch negative Auswirkungen auf die Innenstädte. Daher ringen meine Kolleg*innen und ich in der SPD-Bundestagsfraktion darum, die Folgen der Pandemie und deren wirtschaftlichen Auswirkungen für die Einzelhändler*innen abzuwenden. Insbesondere für kleine und mittlere Betriebe, die bislang noch keine Internetpräsenz haben, ist die Phase des Lockdowns aktuell besonders herausfordernd. Digitale Technologien und Plattformen können Einzelhändler*innen dabei helfen, auch während der aktuellen Krise Umsätze zu erzielen: Die Kund*innen haben sich an digitalen Service und das digitale Bestellen gewöhnt und werden es sicherlich auch in Zukunft verstärkt nutzen. Daher erscheint es besonders wichtig, dass wir die Infrastrukturen vor Ort, die unsere Innenstädte zu lebendigen Orten machen, tatkräftig dabei unterstützen, stationäre und digitale Verkaufsstrukturen und neue Strategien zu entwickeln“, betont Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.
Angesichts der aktuellen Corona-Pandemie und den damit einhergehenden monatelangen Ladenschließungen droht Tausenden Einzelhandelsunternehmen in den Innenstädten und Ortskernen das Aus. Nach einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter den von Geschäftsschließungen und Lockdowns betroffenen Nicht-Lebensmittelhändlern sieht inzwischen mehr als die Hälfte der Bekleidungshändler ihre unternehmerische Existenz im Laufe des Jahres in akuter Gefahr. Ziel müsse es daher nun sein, die Geschäfte unter Einhaltung von bewährten Hygienekonzepten wieder zu öffnen: Schließlich wisse man inzwischen, dass geöffnete Ladentüren und Pandemiebekämpfung kein Widerspruch seien. Die Einzelhändler*innen brauchen mittel- und langfristige Öffnungsperspektiven, sind sich De Ridder und Genth einig. Dazu gehören neben der Auszahlung der Finanzhilfen, ein umfassendes Testangebot sowie das rasche Voranschreiten der Impfkampagne.
Während der stationäre Einzelhandel leidet und die Innenstädte und Ortskerne zu veröden drohen, werden im Online-Handel neue Rekorde verzeichnet. Zahlreiche Menschen kaufen im Zuge der Krise erstmals im Internet ein – mit möglichen langfristigen Folgen für den stationären Einzelhandel. Daher sei es erforderlich, dass sich Einzelhandelsunternehmen neu aufstellen: Neben dem stationären Handel wird zukünftig das Anbieten der eigenen Waren auf digitalen Online-Plattformen immer wichtiger. So hat sich während der aktuellen Corona-Krise das Prinzip „Click & Collect“- also das Online-Kaufen und die ausgesuchte Ware vor Ort abzuholen – als eine wertvolle Möglichkeit erwiesen, dem geschlossenen Einzelhandel vor Ort die Treue zu halten und nicht alles bei großen Online-Anbietern zu bestellen. Daher hat sich die SPD-Bundestagsfraktion bei der Änderung des Infektionsschutzgesetzes jüngst mit Nachdruck dafür eingesetzt, dass das „Click & Collect“- Verfahren weiterhin erlaubt sein wird, um den Einzelhandel vor Ort zu stärken.
Es braucht innovative Konzepte, neue digitale Plattformen seitens der Kommunen und Einzelhändler*innen, um gegen die großen Onlineriesen zu bestehen: Wichtig ist, die Attraktivität der Innenstädte zu erhöhen und ein Einkaufserlebnis herzustellen: Kostenlose Parkplätze, hohe Aufenthaltsqualität oder eine gute Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, bekräftigen De Ridder und Genth. So hat sich die SPD-Bundestagsfraktion dafür eingesetzt, dass in diesem Jahr 25 Millionen für Konzepte zur Zukunft unserer Innenstädte zur Verfügung gestellt werden. Hiervon sollen Modellprojekte finanziert werden, die innovative und experimentelle Vorhaben umsetzen, um zukunftsfähige und praxisnahe Konzepte für Innenstädte und lebendige Zentren von morgen zu entwickeln.
„Kommunen und stationärer Handel sind gefordert, die Attraktivität der Innenstädte und Ortskerne zu erhöhen, um den Besucher*innen ein Shopping-Erlebnis zu bieten. Dies kann nur gelingen, wenn Kommunen und inhabergeführte Einzelhändler gemeinsam Strategien und Konzepte entwickeln, damit Kund*innen weiter stationär im Ortskern einkaufen werden. Dies hat die Diskussionsrunde mit meinen Gästen gezeigt“, bekräftigt De Ridder abschließend.