Christian Otten, Dr. Daniela De Ridder, Michael Kittel, Katrin Nähring, Thomas Kolmes, Birgit Elfert

Lokalgeschichte mit Feuer und Flamme – SPD-Bundestagsabgeordnete zu Gast im Feuerwehrmuseum Salzbergen

Salzbergen/Emsland. Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder  war zu Gast im Feuerwehrmuseum Salzbergen. Gemeinsam mit Christian Otten, dem Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Salzbergen, Katrin Nähring, stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende und Birgit Elfert, ließ sie sich vom Vorsitzenden des Museumsvereins Thomas Kolmes und Vorstandsmitglied Michael Kittel über die Entwicklung des Feuerlöschwesens informieren. De Ridder betont, dass das Feuerwehrmuseum die Geschichte der Bekämpfung von Bränden lebendig werden lässt und ein attraktives Ausflugsziel im Emsland ist.

„Die zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Unterstützer unserer Feuerwehren leisten einen wertvollen Dienst für die Allgemeinheit und sind zentraler Bestandteil einer gut funktionierenden Gefahrenabwehr in den Städten und Gemeinden in der Grafschaft Bentheim und im Emsland. Sind wir es heute gewohnt, dass die Kameradinnen und Kameraden mit vollumfänglich ausgerüsteten Fahrzeugen und Hightech-Equipment zur Brandstelle eilen, waren in der Vergangenheit die Löschmethoden viel bescheidender. Häufig fielen dann auch Haus und Hof den Bränden und lodernden Flammen zum Opfer. Hab und Gut konnten nur gerettet werden, wenn sich eine starke Gemeinschaft an den Löscharbeiten beteiligte. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Museumvereins Salzbergen haben mit diesem geschichtlichen Hintergrund ein Museum zum Anfassen und Mitmachen erschaffen, das die Besucherinnen und Besucher zum Verweilen und mitunter gar zum Staunen einlädt“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.

25 Feuerwehrfahrzeuge, unzählige Drehleitern, Handdruckspritzen sowie Tausende weiterer Exponate – auf rund 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird den jährlich rund 2.000 Besucherinnen und Besuchern die Geschichte des Brandwesens der vergangenen 300 Jahre eindrucksvoll veranschaulicht. 425.000 Euro sind seit 1977 in den Aufbau der Sammlung investiert worden – im Umkreis von 100 Kilometers ist das rein ehrenamtlich geführte Feuerwehrmuseum einmalig. Für die Qualität ihrer Sammlung wurde das Museum mit dem Museumsgütesiegel ausgezeichnet.

Damals wie heute gilt: Das Feuer sollte schnellstmöglich gelöscht werden. Doch zur Jahrhundertwende waren jedoch noch keine geeigneten Löschmittel vorhanden: so wurde versucht, mit Hilfe von Löscheimern die Brände unter Kontrolle zu bringen – ein zumeist aussichtsloses Unterfangen. Die Hausdächer waren mit Stroh gedeckt und eng aneinander gebaut, wodurch sich die Flammen auf angrenzende Gebäude ausbreiten konnten. Nicht selten kam es vor, dass zahlreiche Straßenzüge in Ortskernen den Flammen zum Opfer fielen.

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Technik weiter und die ersten mobilen Dampfspritzen, die entweder durch Manneskraft oder durch Pferde an den Einsatzort gezogen wurden, kamen zum Einsatz – ein Meilenstein in der Entwicklung der Feuerlöschtechnik. Deshalb sei man ganz besonders stolz, eine von insgesamt nur vier in Deutschland betriebsbereiten historischen Dampfspritzen in der Ausstellung zu haben, berichtet Thomas Kolmes im Gespräch mit den SPD-Politikerinnen. In den vergangenen Monaten haben die Aktiven des Museumsvereins rund 40.000 Euro Spendengelder eingeworben, um den defekten Dampfkessel der historischen Dampfspritze, ein besonders wertvolles Exponat, zu erneuern. Man rechne damit, dass die Arbeiten im Herbst beendet sein werden und die Maschine aus dem Jahr 1901 wieder bei zahlreichen Veranstaltungen in Nah- und Fern präsentiert werden könne.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete De Ridder ließ sich bei ihrem Besuch durch die Ausstellung führen, vorbei an zahlreichen Fahrzeugen aus unterschiedlichen Epochen, an unzählige Vitrinen, die so manchen Schatz aus der Vergangenheit beherbergen und erfuhr hierbei wissenswerte Fakten: So werden etwa seit 1933 alle Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge in Deutschland mit einem Blaulicht ausgestattet, da blaues Licht die höchste Streuung in der Atmosphäre aufweist. Dadurch waren die Blaulichtfahrzeuge für Bomber und Kampfflugzeuge nicht sichtbar, führten Kolmes und Kittel während des Rundgangs aus.

De Ridder nutzte ihren Besuch auch, um konkret nachzufragen, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf das Museum hat. Die Corona-Krise treffe das Museum schwer: Zum einen sind die Besucherzahlen um 75 Prozent eingebrochen, zum anderen wurde der lang erhoffte Neubau des Museums auf unbestimmte Zeit verschoben. Christian Otten, SPD-Ortsvereinsvorsitzender in Salzbergen, betont, dass sich die Salzberger SPD immer für den Neubau des Feuerwehrmuseums eingesetzt habe, allerdings müsse es ein seriöses Finanzierungskonzept hierfür geben, was er zurzeit noch vermisse. Hier sei der Bürgermeister dringend in der Verantwortung.

„Die Mitglieder des Vereins haben es durch tatkräftige und mühevolle Arbeit in den vergangenen Jahren geschafft, aus einer ehemaligen Näherei ein interessantes und attraktives Museumsgebäude herzurichten. Die Exponate veranschaulichen auf eindrucksvolle Weise, mit welch spartanischen Mitteln aus heutiger Sicht versucht wurde, Brände zu löschen. Nicht zuletzt durch die Präsentation der historischen Dampfspritze in Deutschland und den angrenzenden Niederlanden tragen die Mitglieder des Museumsvereins dazu bei, für die kulturelle Attraktivität unserer hiesigen Region zu werben. Und ein Besuch im Feuerwehrmuseum in Salzbergen gehört nicht nur für touristisch Interessierte, sondern auch für Einheimische und ihre Familien unbedingt auf den Ausflugskalender. Ich wünsche dem Feuerwehrmuseum mit seinen feuriger  Geschichte viel interessierte Besucher“, bekräftigt De Ridder abschließend. Das Feuerwehrmuseum ist sonntags von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr und mittwochs von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr geöffnet. Wer nähere Informationen benötigt, kann sich gerne an direkt an das Museum unter der Telefonnummer: 05976 94393 oder per Mail an info@feuerwehrmuseum-salzbergen.de wenden.

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