Lingen als führende Wasserstoffregion entwickeln – Dr. De Ridder lobt Dekarbonisierung von Industrie und Verkehr 

Lingen– Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder traf sich in Lingen mit Oberbürgermeister Dieter Krone zu einem Gespräch. Zentrales Thema war die aktuelle energiepolitische Lage sowie die Vorreiterrolle Lingens in der Produktion von grünem Wasserstoff. 

„Wasserstoff ist der Energieträger von morgen. Er schafft damit eine wichtige Grundlage für einen aktiven Klimaschutz und ist ein wichtiger Energieträger zur Dekarbonisierung von Industrie und Verkehr. Grüner Wasserstoff ist ein zentrales Element für das Erreichen der Pariser Klimaschutz-Ziele. Deutschland muss angesichts von Klimakrise und Ukrainekrieg als ein bedeutender Treibhausgas-Verursacher seine Energiewende klimafreundlich gestalten. Gleichzeitig muss der Technologiestandort Deutschland durch wegweisende Innovationen gestärkt werden, damit wir die aktuelle Energiekrise überwinden können. Umso wichtiger ist es, dass die Stadt Lingen eine Vorreiterrolle in der Produktion von grünem Wasserstoff einnimmt“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. De Ridder. 

Auf dem Gelände der Raffinerie in Lingen wollen die beiden Unternehmen BP und Ørsted einen 50 Megawatt Elektrolyseur bauen, der den erneuerbaren Strom der Offshore-Windparks in der Nordsee in grünen Wasserstoff umwandelt. Durch den Elektrolyseur könnte die Raffinerie zunächst eine Tonne Wasserstoff pro Stunde erzeugen und damit 20 Prozent des derzeit aus fossilem Erdgas erzeugten Wasserstoffs ersetzen. Langfristig soll der gesamte fossil erzeugte Wasserstoff der Raffinerie ersetzt werden. 

Bereits heute gelten Lingen und das Emsland überregional als wichtiger Standort einer europäischen Wasserstoffwirtschaft. So erweist sich als wichtiger Standortvorteil, dass die Projekte aufeinander auf-bauen und die verschiedenen Bereiche einer Wasserstoffwirtschaft abbilden. 

Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone erklärte: „Mit der optimalen Lage zwischen Küste und Ruhr-gebiet bieten Lingen und das Emsland einen wichtigen Energiestandort in Deutschland. Die bestehen-den Gas- und Strom-Infrasturkturen gliedern sich zukünftig in eine Wasserstoffwirtschaft ein. Durch die vorhandenen Leitungen ist schon jetzt eine Versorgung bis in das Ruhrgebiet möglich. Zukünftig sollen in Lingen im Wasserstoffpark des Get H2-Projektes seitens RWE und anderer internationaler Partner jährlich über 2000 Megawatt grüner Wasserstoff erzeugt werden, wodurch ebenfalls eine Stromproduktion für andere Regionen möglich wird. Damit rückt Lingen bei der Produktion von CO₂-freiem grünen Wasserstoff an die Weltspitze. Schon jetzt stehen wir mit unseren innovativen Verfahren in engem Austausch mit den Niederlanden, Spanien und Osteuropa.“ 

Krone kritisierte jedoch auch, dass Förderprojekte auf europäischer sowie nationaler Ebene dringend beschleunigt werden müssen: „Eine Umsetzung von Projekten muss rasch ermöglicht werden; eine Entbürokratisierung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren sind dringend erforderlich. Lingen wird einer der neuen Innovationsstandorte des Energiewandels und durch den Bau der neuen Anlagen entstehen nicht nur neue Arbeitsplätze; auch gewinnt die gesamte Region deutlich an Attraktivität. Infolgedessen profitieren auch die mittelständischen Unternehmen von dieser Entwicklung, sei es bei Bauaufträgen oder als Zulieferer.“ 

„Gerade in der jetzigen Krisenphase ist es umso wichtiger, dass mittelständische Unternehmen von Großprojekten profitieren. Förderprojekte dürfen nicht durch einen hohen Bürokratieaufwand in die Länge gezogen werden; daher müssen Genehmigungen schneller erteilt werden. In der Region liegt enormes Potenzial, das jetzt am Standort Lingen zukunftsorientiert entfaltet wird. Wir dürfen nicht nur davon sprechen, dass Deutschland und Europa klimaneutral werden müssen, vielmehr braucht es ganz konkrete Maßnahmen und Projekte. Die innovativen Vorhaben und Entwicklungsschritte in der Stadt Lingen stimmen mich optimistisch“, stimmte Dr. De Ridder zu. 

Lingen, 21. September 2022 

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