De Ridder: „Heimat ist auch da, wo ich zum Shopping gehe“
Nordhorn – Der VVV Nordhorn zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung der Nordhorner Innenstadt. Um die Innenstadt als Ort der Begegnung zu erhalten, brauche es den stationären inhabergeführten Einzelhandel. Wie dieser gestärkt werden könne, diskutierten der Geschäftsführer Matthias Bönemann und sein Team vom VVV Nordhorn, Heike Matenaar, Vorsitzende der Nordhorner Kaufmannschaft und Karsten Müller von der Nordhorner Wirtschaftsförderung, mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Daniela De Ridder.
„Eine Innenstadt ist mehr als ein Einkaufsort. Innenstädte laden zum Begegnen und Erleben ein. Dazu müssen sie aber auch lebendig bleiben. Nur mit einem attraktiven Einzelhandel, einladender Gastronomie und kulturellen Angeboten können Innenstädte gegen die Online-Konkurrenz bestehen“, zeigt sich De Ridder überzeugt.
Die Nordhorner Innenstadt sei gut aufgestellt. Nur wenige Leerstände sind im Straßenbild zu sehen, berichtet Bönemann nicht ohne Stolz und mit Blick auf die zahlreichen Aktivitäten in Nordhorn. Große Feste und Veranstaltungen, wie das Straßenkulturfest, der goldene Oktober, der Holschenmarkt oder der anstehende Weihnachtsmarkt prägen das Jahr. Vergleichsweise viele inhabergeführte Geschäfte sind auf der Vechteinsel beheimatet.
Dennoch bereiten die Preisentwicklungen in der Veranstaltungsbranche Matthias Bönemann als Geschäftsführer mit seinem Team große Sorgen. Zuletzt sorgte zudem ein Urteil zu den GEMA-Gebühren auf Weihnachtsmärkten für Aufsehen. Mit diesen neuen Rahmenrichtlinien gab es Unsicherheit, ob auf dem Weihnachtsmarkt durchgehend Musik gespielt werden könne. Glücklicherweise habe man aber eine Vereinbarung mit der GEMA treffen können.
Heike Matenaar, Vorsitzende der Nordhorner Kaufmannschaft, weist zudem auf die starke Konkurrenz durch den online Handel hin. „Für eine starke Innenstadt müssen die Leute auch vor Ort einkaufen! Sich im Geschäft beraten zu lassen und dann eine Jacke für etwas weniger Geld im Internet bestellen – das geht nicht.“
Zufrieden zeigt sich Karsten Müller von der Nordhorner Wirtschaftsförderung mit dem Leerstandsmanagement in der Innenstadt. Fördermittel des Landes Niedersachsen werden klug eingesetzt. Dadurch können Mieten vergünstigt angeboten werden.
De Ridder erklärt abschließend: „Mein Ziel ist klar: Nordhorn, Meppen oder Lingen müssen weiter Innenstädte haben, die lebendig sind. Politisch ist es nicht einfach, dem Trend entgegenzuwirken. Wir können in Aufenthaltsqualität investieren und den Online-Handel stärker regulieren. Am Ende entscheiden aber auch alle Konsument:innen, wo sie einkaufen. Ich empfehle, dies am besten vor Ort zu tun – nicht nur zur Weihnachtszeit.“