Die anfängliche Scheu, etwas nicht richtig zu machen, wurde den Besuchern jedoch schnell vom Vorstandsvorsitzenden des Türkisch Islamischen Kultur Verein e.V. Ramazan Odabas genommen: Als Besucher könne man eigentlich kaum etwas falsch machen. Die Verhaltensregeln seien zunächst nicht anders als in einer christlichen Kirchengemeinde. So stehe der Respekt vor dem Glauben im Mittelpunkt; gleichwohl gebe es auch Unterschiede: Vor dem Betreten des Gebetsraumes werden die Schuhe ausgezogen. Wer in der Moschee beten wolle, müsse zudem noch die rituellen Waschungen beachten.
Zum Gebäudekomplex der Moschee gehören neben dem Gebetsraum, eine Bibliothek, Seminarräume, ein Garten sowie Büros. Das ehemalige zweistöckige Gewerbegebäude mit überdachtem Balkon wurde nach dem Erwerb entsprechend umgebaut. Durch den Anbau eines kleinen Minaretts wurde dem Gebäude auch äußerlich ein Moscheecharakter verliehen.
De Ridder, die sich sehr für den interreligiösen und interkulturellen Dialog einsetzt, erfuhr zudem, dass die Moschee mit einigen Schulen in Nordhorn und der gesamten Grafschaft kooperiert. Sogar aus Lingen und dem Emsland kämen nicht nur die Gemeindemitglieder, sondern auch Interessierte und die BesucherInnen. Dies habe den Zweck, Ängste und Ausgrenzungen schon bei jungen Menschen abzubauen. Vielfach, so Odabas, herrschten Vorurteile, die nur durch eine verbesserte Informationsarbeit abgebaut werden könnten: „Am Anfang sind gerade die Kinder etwas vorsichtig aber sie fühlen sich dann schnell wohl bei uns, lümmeln sich auf den weichen Teppichen und wollen am Ende gar nicht mehr gehen.“
Dr. De Ridder, die mit ihren Parteifreunden beim Abendgebet zuschauen konnte, erhielt von den Ehrenamtlichen der DITIB, dem türkisch-islamische Kulturverein einen Koran als Geschenk.
„Wir müssen Fremdheit auflösen und dabei helfen, dass Vorurteile abgebaut werden. Auch das ist eine Aufgabe von Politik“, sagte die SPD-Politikerin zum Abschied.