Grafschaft Bentheim/Schüttorf. Nach einem Rechtstreit darf das Index in Schüttorf wieder seine Türen für Partygäste öffnen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder traf sich zum Gespräch mit dem Betreiber der Diskothek Holger Bösch und informierte sich über die aktuelle Situation. Sowohl De Ridder als auch Holger Bösch rufen die Bürger*innen zur Impfung auf.
„Wir freuen uns über die niedrigen Infektionszahlen bei uns in der Grafschaft und im Emsland. Zugleich sehen wir mit Sorge, dass sich neue Virusvarianten verbreiten. Das Coronavirus ist immer noch existent und muss ernst genommen werden! Jetzt wo die Clubs doch öffnen dürfen, was ich sehr begrüße, sollten wir uns alle schützen. Gerade junge Erwachsene sollten dies beherzigen, bevor sie das Leben in vollen Zügen genießen. „Keine Party ohne Impfung“, lautet das Motto für einen verantwortungsvollen Selbstschutz. Ich kann es nicht oft genug betonen: Lass dich impfen, so lautet mein Appell an all jene, die noch keine oder nur die erste Corona-Schutzimpfung erhalten haben. Die gute Nachricht lautet: Aktuell steht mehr Impfstoff zur Verfügung, so dass alle, für die es eine Impfempfehlung gibt und die es wollen, ein Impfangebot vorhanden ist, das jetzt rasch genutzt werden sollte“, erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.
In Deutschland stehen derzeit so viele Impfdosen wie selten zuvor zur Verfügung. In den Impfzentren, selbst bei vielen Haus- und Betriebsärzt*innen sind die verschiedenen Impfstoffe inzwischen vorrätig. Doch gleichzeitig gibt es erste Anzeichen, dass leider weniger Spritzen gesetzt werden als möglich. In der vergangenen Woche mussten aufgrund der steigenden Inzidenz die Clubs und Diskotheken wieder schließen. Dagegen hat Index-Betreiber Holger Bösch geklagt und nun auch Recht bekommen. Das Hygienekonzept des Index, so wusste Bösch im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten zu berichten, sei sehr gut erprobt.
Der Bundesverband deutscher Diskotheken und Tanzbetriebe kümmert sich um die Interessen der Nachtgastronomie und setzt sich für erfüllbare Rahmenbedingungen ein. So prüft der Verband fortwährend alle möglichen Maßnahmen, die auf dem Informationsaustausch mit Gesundheitsbehörden, Fachberatern, Virologen und Politkern basieren, um eine Wiedereröffnung von Clubs und Diskotheken rasch zu ermöglichen. Denn zurzeit besteht das Problem, junge Menschen zum Impfen zu bewegen und die bundesweite Impfquote weiter zu verbessern. So wollen die Inhaber*innen von Clubs und Diskotheken bei einer Wiedereröffnung ihre Räumlichkeiten oder Parkplätze für mobile Impfzentren zur Verfügung stellen. Verbunden mit einem Impfanreiz wie etwa freiem Eintritt oder Freiverzehr hofft auch Holger Bösch, mehr junge Menschen zum Impfen zu bewegen.
„Das Virus ist nicht aus der Welt, allerdings sinkt die Impfbereitschaft. Daher brauchen wir einen Strategiewechsel! Wir müssen dahin gehen, wo die Menschen sind! Wir wollen völlig zu Recht unsere wiedererlangten Freiheiten genießen, aber wir dürfen jetzt nicht leichtsinnig werden. Nur die zweifache Impfung schützt zuverlässig vor einer Infektion und Weitergabe des Virus und seiner Varianten; daher dürfen können wir gemeinsam verhindern, dass sich die Delta-Variante verbreitet. Dahin gehen wo die Menschen sind. Die Israelis impfen ihre Leute in Bars, Restaurants und in den USA kann man beim Friseurbesuch geimpft werden. Hier muss das auch möglich sein!“, appelliert De Ridder.
„In zahlreichen Ländern der Welt fehlt es an Impfstoff; wir hier sind aber in der angenehmen Situation, über genügend Impfstoff zu Verfügung und sollten diese einzigartige Chance, auch nutzen! Außerdem schütze der kleine Pieks nicht nur einen selbst, sondern ist auch ein Akt der Solidarität mit anderen, die sich bisher nicht schützen konnten. Wenn man feiern möchte, dann bitte mit Impfung!“, so De Ridder abschließend.