Bad Bentheim/Grafschaft Bentheim. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder trifft sich in der Burg Bentheim zum Gespräch mit dem Geschäftsführer des Fürstlichen Hauses Carl Ferdinand Prinz zu Bentheim und Steinfurt. Thema des Gespräches sind die Auswirkungen des Klimawandels mitsamt Trockenheit und Schädlingsbefall auf die Pflege der Waldbestände in Deutschland.
„Der Klimawandel ist auch in unseren Wäldern angekommen. Was nach einer Plattitüde klingt ist für unsere Forstwirtschaftler*innen bereits bittere Realität geworden. Dies hat Herr Prinz zu Bentheim und Steinfurt mir in unserem Gespräch noch einmal deutlich bestätigt und berichtet über die wachsenden Herausforderungen für den deutschen Wald“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.
Man sei bisher davon ausgegangen, dass man die Wälder auf den Klimawandel vorbereitet habe, betont Prinz zu Bentheim und Steinfurt. So habe man verstärkt darauf gesetzt, Baumarten zu pflanzen, die gegenüber Hitze und Trockenheit widerstandsfähiger seien. Doch die Entwicklungen in den letzten Jahren haben auch ihn überrascht. Die wiederholten Dürreperioden im Sommer hätten den Wäldern stark zugesetzt und auch in diesem Jahr sei keine Erholung absehbar. So käme die Fichte bereits jetzt nicht mehr mit den neuen Bedingungen zurecht und auch die Buche werde in Zukunft kaum noch mit der Hitze im Sommer klar kommen. Andere Baumarten wie die Eiche kämen zwar bislang noch besser mit der sommerlichen Trockenheit klar, doch auch sie wird unter Druck stehen. Dazu komme Schädlingsbefall, etwa durch Borkenkäfer, die gerade für die angeschlagenen Bäume eine Gefahr werden.
Während es dem Fürstlichen Haus in den letzten Jahren gelungen sei, die Schädlinge unter Kontrolle zu halten, sei der Befall in diesem Jahr explodiert. Das einzig effektive Mittel sei hier der zügige Schlag betroffener Bäume, um die Ausbreitung auf die restlichen Bestände zu verhindern. Man müsse aus den Entwicklungen der letzten Jahre Konsequenzen ziehen und auch darüber nachdenken, welche Baumarten in unseren Breiten noch eine Zukunft haben. Heimische Bäume wären von den extremen Schwankungen zwischen sehr heißen und trockenen Sommern und kalten Wintern oft überfordert, hier müsse man den Blick auf widerstandsfähigere Wälder, etwa in Osteuropa richten. Kritisch sieht Prinz zu Bentheim und Steinfurt jedoch die sich vertiefenden Gräben zwischen den Waldbesitzer*innen und den Naturschutzverbänden. Oft stünde man sich unversöhnlich gegenüber und blockiere sich, anstatt die Probleme des Waldes gemeinsam anzugehen.
„Die Stärkung unserer Wälder ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Waldbesitzer*innen dürfen hier nicht alleine gelassen werden. Der Klimawandel wird nicht nur große ökonomische, sondern auch ökologische Schäden verursachen. Um diese zu verringern müssen die Forstwirtschaft und der Naturschutz Hand in Hand gehen. Der Umbau der Wälder wird eine wichtige Aufgabe dieses Jahrhunderts werden, ist ein gesunder Wald doch nicht nur eine wertvolle Ressourcenquelle, sondern auch ein Ort der Erholung für die Menschen und ein Kraftzentrum für die Natur“, betont De Ridder abschließend.