IHK: Bund könnte Hochschulforschung künftig direkt fördern

Im „Mittagsgespräch“ mit Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Wirtschaftsregion Osnabrück, dem Emsland und der Grafschaft Bentheim sowie den Mitgliedern des Vorstands und des Kuratoriums der Universitätsgesellschaft Osnabrück berichtete Daniela De Ridder über die positiven Entwicklungen der deutschen Hochschulpolitik auf Bundesebene.

„Wir brauchen gut ausgebildete Menschen, die unsere Wirtschaft und die Gesellschaft voran bringen.“ Dies betonte Marco Graf, Sprecher des Kuratoriums der Universitätsgesellschaft Osnabrück und IHK-Hauptgeschäftsführer, jetzt beim Mittagsgespräch in der IHK. Immer mehr junge Menschen würden heute studieren, aktuell rund 24.000 von ihnen an den hiesigen Standorten in Osnabrück und Lingen. Universität und Hochschule Osnabrück bieten hier zusammengerechnet inzwischen ungefähr 250 verschiedene Studienmöglichkeiten an. „Große Investitionen in die Hochschulinfrastruktur machen ein Studium in der Region auch für die Zukunft attraktiv“, so Graf. Sichtbare Beispiele seien u.a. die neuen Hochschulgebäude wie die beiden Mensen in Lingen und am Westerberg oder die noch im Bau befindliche Uni-Bibliothek in Osnabrück.

Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder berichtete über positive Entwicklungen auf Bundesebene zum Thema „Deutsche Hochschulpolitik“: „Der Bund möchte sich künftig stärker einbringen und so die deutsche Hochschullandschaft insbesondere im Forschungsbereich mit gestalten“, erklärte der Gast aus Berlin den knapp 40 Zuhörern. Künftig könne der Bund – vorbehaltlich der Zustimmung des Bundesrates – die Forschung an den Hochschulen auch dauerhaft finanziell fördern. Der Artikel 91b des Grundgesetzes solle dazu entsprechend geändert werden. Der Bund dürfte dann beispielsweise die Grundfinanzierung eines Hochschulinstituts übernehmen, wenn es eine besondere, länderübergreifende Bedeutung habe. Auch bisher nur befristet geförderte Programme wie die Exzellenzinitiative oder das Professorinnenprogramm könnten dann unbefristet fortgesetzt werden. „Im Bundestag haben wir aber auch entschieden, dass wir künftig die Finanzierung des BAföG als Bund vollständig übernehmen. Wir entlasten die Länder somit um jährlich rund 1,17 Milliarden Euro“, so Daniela De Ridder. Dieses Geld ist jedoch an ein Versprechen gebunden – die Länder sollen die BAföG-Milliarden weiterhin in ihr Bildungssystem investieren.

Sowohl die Universität als auch Hochschule Osnabrück hätten in den vergangenen Jahren bereits von dem durch Bund und Länder geförderten Professorinnenprogramm profitiert und so Spitzenpositionen in der Forschung gezielt mit Frauen besetzt. Die freigewordenen Haushaltsmittel nutzte die Universität dann ebenfalls für Gleichstellungszwecke und legte Mentoring- und Coachingprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen auf.

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