Die SPD Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder informierte sich bei Franz-Josef und Wolfgang Paus, den Geschäftsführern der Hermann Paus Maschinenfabrik, über die aktuellen Herausforderungen für mittelständische Betriebe. Gerade die gestörten Lieferketten stellen ein zentrales Problem für die hiesige Wirtschaft dar. Begleitet wurde die Bundestagsabgeordnete vom Emsbürener SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Georg Dierks und Vorstandsmitglied Jürgen Beernink.
„Unterbrochene Lieferketten, hohe Inflationsraten, kritische Versorgungssicherheit und steigende Energiepreise setzen dem Wirtschaftsstandort Deutschland beträchtlich zu. Die Lieferketten müssen durch eine schnelle Diversifizierung an die neue Weltlage angepasst werden. Eine direkte Produktion muss in Deutschland und der Europäischen Union stattfinden. Bei wichtigen Zukunftstechnologien, insbesondere mit Blick auf Digitalisierung und Energiewende, droht Deutschland ohne Rohstoffe seine Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Rohstoffe stehen am Beginn der Wertschöpfungskette und haben einen enormen Effekt auf die weiteren Produktionsabläufe. Gut, dass die Rohstoffstrategie der Bundesregierung auf ein ganzes Maßnahmenbündel mit drei Schwer-punkten setzt: heimische Rohstoffe, Importe und Recycling“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder.
Die Brüder Paus erklärten, dass weltweit die gleichen Wettbewerbsbedingungen bestehen und die Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft gestärkt werden müsste. Ein Gießkannenprinzip sei dabei nicht hilfreich. Einer Deindustrialisierung und dem Verlust von Arbeitsplätzen müsse entgegengewirkt werden. So müsse auch die Produktion von Rohstoffen weiterhin in Deutschland verbleiben und Rohstoffpartnerschaften international ausgebaut werden. Eine Rohstoffsicherheit in Deutschland sei unerlässlich.
Franz-Josef Paus stellte fest:
„Wir müssen in Deutschland dafür sorgen, dass wir unsere Kernkompetenzen vorwiegend in der Industrie nicht an andere Länder verlieren und außerdem für die ‚schlauen Köpfe‘ uninteressant werden. Der Erfolg von Deutschland fußt auf einem guten Mix aus großen Unternehmen, dem industriellen Mittelstand und einer leistungsfähigen Forschungslandschaft. Diese Infrastruktur darf nicht aus dem Gleichgewicht geraten, schon gar nicht durch selbst auferlegte Wettbewerbsnachteile!“
Wolfgang Paus ergänzte:
„Eine Koordination der Rohstoffinteressen unseres Landes, der Entwicklungshilfe und der internationalen Wirtschaft wäre sicher eine politisch wünschenswerte Entwicklungsrichtung. Aktuell sehen wir große Überschneidungen in diesen Bereichen, die ja in Deutschland in drei unterschiedlichen Ministerien bearbeitet werden. Eine Bündelung und zielgerichtete Vorgehensweise sehen wir von vielen Ländern auf der ganzen Welt – da hat Deutschland noch viel Potenzial.“
Das sieht auch die SPD-Bundestagsabgeordnete so:
„Unsere Wirtschaftspolitik trifft dafür Sorge, dass Unternehmen zukünftig klimaneutral und unabhängiger produzieren können. Uns ist es wichtig, den industriellen Kern unseres Landes zu erhalten. Zentraler Bestandteil in der erfolgreichen Gestaltung der Zeitenwende ist daher eine kluge Handelspolitik. Bei deren Neuaufstellung werden wir auch auf die enorme Bedeutung des Freihandels achten. Freihandelsabkommen, wie etwa CETA, das mit Kanada abgeschlossen werden soll, wird daher mit großer Energie vorangetrieben. Zusätzlich braucht es weitere Freihandelsabkommen, insbesondere mit den demokratischen Ländern des globalen Südens. Multilaterale und strategische Partnerschaften für Handel, Klimaschutz, Energie und Rohstoffe sind unser Ziel.“
Emsbüren, 30. November 2022