Helfen, damit Willkommenskultur kein Lippenbekenntnis bleibt – SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder zu Gast bei der AWO Meppen

Meppen – Syrien, Tadschikistan, Eritrea, Rumänien, Usbekistan – dies sind die Länder, aus denen derzeit die überwiegende Mehrheit der in Meppen lebenden Flüchtlinge stammt und die bei der AWO in Meppen betreut werden. Die SPD- Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder informierte sich bei einem Besuch über die aktuelle Situation.

Die AWO in Meppen führt aktuell für mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Sprachkurse durch. Dies gelinge auch deshalb, so erfuhr die SPD-Bundestagsabgeordnete von der Sprachdozentin Elisabeth Gräper-Linnemeyer, weil sie als pensionierte Lehrerin ihr gesamtes Umfeld zur ehrenamtlichen Hilfe für ihre Schützlinge aktiviert habe. Zu denen gehören die aus Syrien geflüchteten „Kontingentflüchtlinge“, die aus humanitären Gründen mit ihrer Ankunft sofort eine Aufenthaltserlaubnis erhalten. Die AWO betreue allerdings auch jene Asylbewerber und Geflüchteten, denen keine Fördermittel für die Teilnahme an Kursen zustehen. „Unsere Teilnehmer sind sehr lernwillig und dankbar. Sollen wir diesen unsere Unterstützung verweigern, nur weil wir für diese Angebote keine Zuschüsse erhalten?“ ärgert sich Lilia Hübscher, Leiterin des AWO-Jugendintegrationsdienstes.

De Ridder, die in ihrer Fraktion Mitglied der AG Migration ist und sich für ein modernes Einwanderungsgesetz einsetzt,  verwies darauf, dass der Bund angesichts der wachsenden Flüchtlingszahlen die Kommunen bereits kurzfristig mit einer Milliarde Euro für dieses und das kommende Jahr unterstütze; dieses Geld müsse aber auch bei den Hilfesuchenden ankommen. „Unsere Fraktion sieht sehr wohl, dass wir für Zugewanderte unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus auf der bundespolitischen Ebene eine zentrale Verantwortung haben. Flüchtlingen helfen, – dazu sind wir schon aus  humanitären Gründen verpflichtet. Eine gelebte Willkommenskultur darf kein Lippenbekenntnis sein“, so De Ridder.

Wie wichtig nicht nur der Sprachenunterricht für Flüchtlinge ist, macht auch Alfred Korfhage der Bundestagsabgeordneten De Ridder gegenüber deutlich: „Unsere Teilnehmer haben, bis sie endlich zu uns gelangen, oft sehr belastende Erfahrungen hinter sich bringen müssen. Mit den vielen für uns wertvollen ehrenamtlichen Helfern können wir die schweren Schicksale ein wenig lindern helfen.“

Besonders besorgt sind die bei der AWO Engagierten auch um die unbegleiteten jugendlichen Flüchtlinge: „Nichts zu tun zu haben und nicht einmal einen Sprachkurs besuchen zu können, das ist für unsere Betreuten im hohen Maße frustrierend“, bestätigt Georg Tranel. Man sei dankbar, dass sich Bürgermeister Helmut Knurbein und Landrat Reinhard Winter bereit erklärt hätten, Zuschüsse für eine Teestube zu zahlen. Dies sei ein löblicher Anfang. Allerdings hoffe man auch auf weitere finanzielle und ideelle Unterstützung. Händeringend benötigt werden etwa Praktikumsplätze im Handwerk; man suche nun nach Betrieben, die den Flüchtlingen eine Chance geben wollen, sich einzubringen

Für die wichtigen Aufgaben der AWO reichen die Räumlichkeiten an der Schützenstraße jedoch kaum aus. Davon konnte sich die SPD-Bundestagsabgeordnete bei der Besichtigung vor Ort, bei der sie von der SPD-Kreisfraktionsvorsitzenden Karin Stief-Kreihe begleitet wurde, überzeugen.

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