So machte Wittrock deutlich, dass die KH die Gesamtinteressen von ca. 1.500 Handwerksbetrieben in der Grafschaft vertritt; ca. 400 davon sind in einer der elf Innungen organisiert. Die angebotene Beratung für Innungsmitglieder reiche wiederum von der Tarifpolitik über Mediation und Konfliktlösungen zwischen Kunden oder Lieferanten bis hin zu Marketing- oder Umweltfragen. Dabei betonte er die Notwendigkeit, dass der Mittelstand, als zentrales Standbein von Wirtschaft und Gesellschaft, gestärkt werden müsse.
Allerdings müsse auch am Image des Handwerks gefeilt werden. Zwar seien für viele die handwerklichen Dienstleistungen eine Selbstverständlichkeit, aktuell werde dies aber leider zu wenig gewürdigt. Ein erster positiver Schritt in diese Richtung sei jedoch, dass die angestoßene Imagekampagne „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“ verlängert worden sei.
Als entwicklungsfähig betrachtet Wittrock den Übergang von der Schule in handwerkliche Berufe und Ausbildungen. Dr. De Ridder betonte, dass es ihrer Ansicht nach förderlich sei, wenn die Schüler mehr Einblick in den Arbeitsalltag erhielten und besser vorbereitet würden. Dazu sagte Wittrock: Wünschenswert sei es, wenn sich die Schülerinnen und Schüler noch mehr über handwerkliche Berufe informieren. Eine Möglichkeit ist z. B. der kommende Tag des Handwerks am 21. September, eine weitere die Messe „arbeitswelten 2013“ eine Woche vorher. Dort könnten die häufig unzeitgemäßen Meinungen über handwerkliche Berufe aufgefrischt werden, beispielsweise über den Gesundheitsbereich. Betroffen von Vorurteilen und Nichtwissen seien Handwerksberufe wie Bäcker und Fleischer. Aktuell seien sogar noch einige Ausbildungsplätze unbesetzt.
Dr. Daniela De Ridder betonte die Wichtigkeit des Handwerks in ihrem Wahlkreis: „Aktuelle Studien mahnen uns immer wieder, dass der Fachkräftemangel in einigen Branchen schon längst Realität ist. Daher ist es umso wichtiger, mehr Jugendliche für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen und zu begeistern, sie schulisch darauf vorzubereiten und ihnen schließlich eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu bieten.“
Auf De Ridders Nachfrage bestätigte Wittrock, dass sich junge Frauen zumeist noch auf wenige Berufe des Handwerks konzentrieren. Dabei schnitten die wenigen Frauen in eher technischen Ausbildungsberufen zumeist sehr gut oder sogar am Besten in den Abschlussprüfungen ab.