Dieses bietet unter bundesweiter Trägerschaft in Lingen 140 Plätze für Pflegebedürftige an. Besonderes Interesse der SPD-Politikerin weckte auch die Station für dementiell Erkrankte, die aktuell 34 Betreuungsplätze anbietet: Die Abteilung ist ein beschützter Bereich mit Innenhof sowie einem angrenzendem Garten und ermöglicht daher den Bewohnern viel Bewegungsfreiheit, wird aber gleichzeitig gut überwacht.
Auch über die „junge Pflege“ für Pflegebedürftige ab 18 Jahren ließ sich die SPD-Politikerin informieren: Laut Direktorin Gertraud Balzen erleiden immer mehr junge Menschen Schlaganfälle und Herzinfarkte, für diese Patientengruppe seien daher qualifizierte Betreuungs- und Rehabilitationsangebote dringend notwendig. Die acht Mitarbeiter/innen der sozialen Betreuung, die für die individuellen Aktivitäten der Bewohner zuständig seien, böten kreative und musikalische Förderung an, auch gemeinsames Backen und Kochen sowie den Kontakt zu den Haustieren stehe auf dem Programm.
Bei der Betreuung und Unterhaltung der Patienten werde vor allem auf deren biografische Vorlieben geachtet: So erfuhren die Besucher, dass dementiell Erkrankte gerne zur Schlagermusik tanzten, während jüngere Patienten sich auch gerne mittels einer Wii bewegten. Auch könnten die Bewohner des Domizils bei der Pflege des hauseigenen Gartens helfen, in der Werkstatt basteln oder an gemeinsamen Ausflügen teilnehmen.
Derart vielfältige und betreuungsintensive Dienstleistungen benötigen eine adäquate Entlohnung, betonte Dr. Daniela De Ridder und stimmte der Direktorin Balzen darin zu, dass den Fachkräften in den Pflegeheimen auch eine höhere gesellschaftliche Anerkennung zukommen müsse. Die aktuelle Entwicklung zeige, so Balzen, dass die Pflegebedürftigen länger zuhause betreut und erst mit einer höheren Pflegestufe in die Heime aufgenommen werden würden, was die Pflegetätigkeit noch intensiviere. So problematisierte Balzen, dass Altenpfleger/innen über ein vergleichbares Examen wie Krankenpfleger/innen verfügten, jedoch schlechter entlohnt würden. Als Leiterin des Domizils begrüße sie daher die Initiative der SPD, Mindestlöhne einzuführen. Notwendig sei jedoch auch, dass die Ausbildung und Qualifikation von Fachkräften in den Pflegeberufen, wie dies bei Kursana der Fall sei, sichergestellt werde.