Gespräche im Westjordanland


Durch Jerusalem ziehen hohe Mauern, die die Menschen nicht nur physisch voneinander trennen. Dr. Daniela De Ridder musste dies leider in den vielen Gesprächen in Jerusalem und Ramallah erfahren. Die ständige deutsche Vertretung in Ramallah hält intensiven Kontakt mit der palästinensischen Administration in der Westbank, die überwiegend aus Verwaltungsexpert:innen und Professor:innen besteht. Oliver Owcza ist dort Ständiger Vertreter der Bundesrepublik. Mit ihm konnte Dr. De Ridder sich auf die Gespräche im Westjordanland vorbereiten.

Sie hatte verschiedene offizielle Termine, unter anderem mit Professor Majid Abu Ramadan, dem Gesundheitsminister, und Dr. Laila Ghannam, der Gouverneurin von Ramallah. Sie konnten sich über die kritische medizinische Situation im Westjordanland und im Gazastreifen austauschen. Dr. De Ridder ist froh, dass für die Polio-Impfungen eine Feuerpause ausgehandelt werden konnte. Dennoch bleibt die humanitäre Lage im Gazastreifen mehr als angespannt, und Hunger wird als Kriegswaffe eingesetzt.

Mit Mustafa Barghouti, dem Generalsekretär der Palestinian National Initiative, sprach sie über politische Entwicklungen und Zukunftsvisionen für Palästina. Für Dr. De Ridder gilt es, eine Zweistaatenlösung weiterzuverfolgen.

Wie schwer diese Lösung umzusetzen sein wird, wurde ihr auch durch die Begegnung mit Dr. Rami Nasrallah, dem Vorsitzenden des Internationalen Zentrums für Frieden und Zusammenarbeit in Jerusalem, deutlich. Die aggressive Siedlungspolitik verhindert einen möglichen palästinensischen Staat. Die Landnahme ist illegal und muss dringend beendet werden. Die israelische Regierung muss stärker gegen die Gewalttaten von radikalen Siedler:innen vorgehen.

Die Gespräche mit der Zivilbevölkerung im Westjordanland machten Dr. De Ridder deutlich, dass die Perspektivlosigkeit der Menschen ein riesiges Problem darstellt. Insbesondere Frauen sind durch das Kriegsklima stark gebeutelt. Perspektiven aufzuzeigen, darum geht es auch Sally Azar, der ersten palästinensischen Pfarrerin, und dem Schriftsteller Mahmoud Muna. Als deutsche Politikerin möchte Dr. De Ridder sich tatkräftig für eine Waffenruhe und ein Ende der Gewalt gegen die Zivilbevölkerung einsetzen.

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