Berlin. Bei der heutigen Abstimmung zur Neuregelung von Organspenden habe ich für die Entscheidungslösung votiert und Jens Spahns Vorstoß mit der Widerspruchsregelung abgelehnt. Wir brauchen vor allem Aufklärungskampagnen, damit sich mehr Bürgerinnen und Bürger einen Organspendeausweis holen – dies muss aber eine bewusste Entscheidung bleiben!
379 Abgeordnete stimmten gegen den Vorstoß des Bundesgesundheitsministers mit der Widerspruchslösung, 292 Abgeordnete unterstützten ihn, 3 enthielten sich. Persönlich mache ich mich für eine freiwillige Lösung stark. Ich selbst führe einen Organspendeausweis mit mir und hoffe damit auch andere zu motivieren, sich einen Ausweis zu besorgen!
Sehr wohl teile ich die Bedenken, dass eine Organentnahme ohne ausdrückliche Einwilligung einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht darstellt. Ich bin überzeugt, dass wir beispielsweise mit Hinweisen bei Arztbesuchen auch die Spenderquote erhöhen können, was dann aber zugleich eine bewusste Entscheidung ist. Für mich ist es bedenklich, eine Einwilligung zur Organentnahme pauschal anzunehmen.
Die heutigen namentlichen Abstimmungen waren eine Gewissensentscheidung – es gab keinen eigentlichen Regierungs- oder Oppositionsentwurf.