Am Gespräch mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Daniela De Ridder nahmen Bernard Krone, Inhaber, Volker Perk, Leiter Bau und Investitionen und Andreas Herbers, Stellv. Betriebsratsvorsitzender teil. Zentrales Thema waren die akuten Herausforderungen der Energiekrise.
„Zurzeit stehen wir vor großen Herausforderungen. Durch den Ukrainekrieg ist der gesamte Landtechnik- und Nutzfahrzeugmarkt in Russland weggebrochen und rund 50 Mitarbeiter in Russland wissen aktuell nicht, wie es weitergeht. Gut, dass wir auf andere Märkte in Europa ausweichen konnten. Die Erwartungen für das Jahr 2023 sind besorgniserregend. Zusätzlich sind wir von der Energiekrise, Lieferkettenproblemen sowie dem Arbeits- und Fachkräftemangel betroffen. In der Produktion macht sich außerdem der Mangel an Rohstoffen auf dem Weltmarkt, etwa bei Holz, Eisen und Halbleitern, bemerkbar. Auch im Austausch mit unseren Zulieferern erfahre ich die gleichen Probleme“, schildert Krone die aktuelle Situation seines Betriebes.
„Wir dürfen die Betriebe mit den aktuellen Problemen nicht im Stich lassen. Die Entscheidung der Bundesregierung, ein drittes Entlastungspaket auf den Weg zu bringen, ist enorm wichtig. Davon profitieren nicht nur die Menschen in meinem Wahlkreis, sondern auch die zahlreichen kleinen und mittelständischen Betriebe. Die Mittelständler tragen dazu bei, dass Deutschland ein starker Wirtschaftsstandort auf dem Weltmarkt ist“, erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. De Ridder zu Beginn.
Volker Perk verweist auf die Eigenstromproduktion: „Die kurzfristige Einstellung von Förderprogrammen macht eine Planung fast unmöglich. Dabei ist eine Planungssicherheit gerade bei Neubauten enorm wichtig. Schon jetzt erfüllen wir hohe Standards, deutlich mehr als die geforderten Voraussetzungen für unser neues Ersatzteillager. Um dies auch politisch zu fördern, sollte dringend ein entsprechendes Förderprogramm für Fotovoltaikanlagen in Kraft treten.“
De Ridder bestätigt dies: „Gerade die jetzige Situation verdeutlicht, dass wir schnell Unabhängigkeit in der Gas- und Stromproduktion erlangen müssen. Es ermöglicht auch eine schnelle Transformation hin zu erneuerbaren Energien und klimaschonenden Ressourcen. Ein Förderprogramm für PV-Anlagen ist
daher immens wichtig. Die Stromeinspeisung in das allgemeine Stromnetz muss für Unternehmen sowie private Haushalte attraktiv gestaltet werden.“
Krone ergänzte: „Zusätzlich planen wir, in eigene Windkraftanlagen und in ein eigenes Heizkraftwerk zu investieren. Aber auch hier sind wir vor hohe bürokratische Hürden gestellt. Ein Zeitraum von fünf Jahren für die Genehmigung und Fertigstellung ist für uns deutlich zu lang.“
„Neben der Energiekrise sind wir auch mit einem akuten Arbeits- und Fachkräftemangel konfrontiert. Auch die Art der Arbeit befindet sich bei uns in einem Transformationsprozess. Wir setzen verstärkt auf die Digitalisierung und Automatisierung von bestimmten Prozessen, um für eine Entlastung unserer Arbeitskräfte zu sorgen. Durch interne Schulungen lernen die Arbeitskräfte, mit den neuen Mitteln um-zugehen. Zusätzlich haben wir eine Kooperation mit dem Bundesverband DEULA e.V. eingeleitet und die Integration von geflüchteten Menschen in den Betrieb vorangebracht“, erklärte Andreas Herbers.
Dr. De Ridder stimmte zu: „Es ist richtig, dass die Bürokratie in Deutschland vermindert werden muss. Das nicht nur in den Antragsverfahren, sondern in allen Bereichen. Auch der akute Arbeits- und Fachkräftemangel ist ein großes Problem. Umso wichtiger ist es, neue Verfahren wie die Automatisierung zu nutzen, um Prozesse zu vereinfachen und produktiver gestalten zu können. Auch die Integration von Flüchtlingen und ausländischen Arbeits- und Fachkräften muss in allen Bereichen intensiviert werden. Hier herrscht großes Potenzial, das wir als starker Wirtschaftsstandort nutzen können.“
Spelle, 26. Oktober 2022