Dr. De Ridder erklärte, dass das vorrangige Ziel der Politik sein müsse, erneuerbare Energien zu fördern. Eine derartige Umstellung der Energiegewinnung sei nicht binnen Kurzem zu bewerkstelligen, sondern bedürfe einer mehrjährigen Entwicklung. „Wenn die Möglichkeiten der Speicherkapazitäten schneller erforscht worden wären, wäre das Ziel weitaus schneller erreichbar. Daher müssen wir jetzt die Versäumnisse der bisherigen Regierung beheben und in Forschung und Entwicklung investieren“, betonte Dr. De Ridder.
„Die großen Parteien haben sich sehr stark angenähert. Warum spricht keine Partei über die große Koalition?“, wollte ein CDU-Mitglied wissen. Dr. De Ridder antwortete, dass die es für die SPD zunächst gelte, ein gutes Ergebnis bei der Bundestagswahl einzufahren; dafür setze sie sich mit allen Kräften ein. Zwischen den beiden großen Volksparteien gäbe es gewaltigen Unterschiede: So fordere die SPD etwa den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze. Das Betreuungsgeld hingegen lehnt De Ridder ohne Wenn und Aber ab: „Kinder wollen gemeinsam spielen und nicht als Einzelkinder nur zu Hause sein. Und beide Eltern brauchen die Chance, erwerbstätig sein zu können.“ Die Herdprämie bewirke jedoch das Gegenteil, so ihre Position. Angesprochen auf den Zweikampf zwischen Merkel und Steinbrück sagte De Ridder: „Das Spiel wird nicht vom Trainer gewonnen, sondern durch das Team. Da ist die SPD einfach besser aufgestellt.“ Die Minister, die Frau Merkel in der laufenden Legislaturperiode entlassen musste, seien schon nicht mehr an einer Hand abzuzählen.
Auf Fragen zum Thema Bildung erläuterte sie, dass diese in die Zuständigkeit der Länder falle. Insbesondere interessierten die WählerInnen Fragen zur Inklusion. Sie gaben an, dass die Lehrkräfte noch nicht ausreichend auf die Inklusion vorbereitet seien. Dr. De Ridder betonte, dass Inklusion ein Menschenrecht sei und sagte weiterhin: „Lehrkräfte müssen durch Fort- und Weiterbildung und schon im Studium auf die Inklusion vorbereitet werden. Für die Umsetzung werden viele neue Lehrer und Einzelfallhelfer benötigt, daher prüft das Land derzeit die Einstellung von Heil- und Sozialpädagogen.“
Zum Thema „Frauen im Beruf“ erläuterte die SPD-Bundestagskandidatin, dass Frauen, die aus dem Beruf vorübergehend aussteigen, um sich der Kindererziehung zu widmen, häufig den Anschluss verlieren würden. Wenn sie nach längeren Ausstiegsphasen wieder berufstätig sein wollten, bekämen sie in der Region fast nur noch 450 Euro Jobs. Daher forderte Dr. De Ridder: „Wir brauchen mehr familienfreundliche Arbeitsplätze, die es den Mütter aber auch Vätern ermöglichen, den Anschluss an ihren Beruf halten zu können.