Auf der Überholspur – SPD-Bundestagskandidatin Dr. Daniela De Ridder besucht Spedition SLK Kock

Ein generelles LKW-Überholungsverbot auf zweispurigen Autobahnen – das fordert ausgerechnet ein Spediteur. Dieses interessante Detail aus dem Speditionswesen erfuhren SPD-Bundestagskandidatin Dr. Daniela De Ridder und die Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion Schüttorfs Jens Boermann und Karl-Heinz Büld im Gespräch mit Manfred Kock, Geschäftsführer der SLK Kock Spedition.

Häufig reagieren Autofahrer genervt, wenn LKWs auf zweispurigen Straßen überholen, sich der Verkehr staut und man nur langsamer vorankommt. Der Spediteur Kock sieht hier noch einen weiteren Nachteil: Seine Lastwagen seien auf 85 km/h gedrosselt. Daher ergebe sich für ihn ein Wettbewerbsnachteil, wenn ungedrosselte LKWs an seinen LKWs vorbeirauschen dürften.

Ein weiteres Thema im Gespräch zwischen dem Unternehmer und den SPD-Politikern waren die sogenannten Gigaliner, LKWs mit einem Gewicht von 50t, die auf deutschen Straßen nicht generell zugelassen sind. Da die Verkehrspolitik in Deutschland auch Ländersache sei, erschwere dies eine einheitliche Regelung. Auch andere Unternehmen, die ins europäische Ausland liefern oder von dort importieren, sei die Problematik der Gigaliner bekannt. Sie müssten an den jeweiligen Landesgrenzen ihre Waren umladen.

Auf Nachfrage von Dr. De Ridder, die promovierte Stadt- und Raumsoziologin ist, erläuterte Kock, dass es weder für Umwelt oder Straßenbelag Nachteile gäbe: „Die Gigaliner sind, gerade was den Straßenbelag angeht, eher schonender, da ihr Gewicht besser auf die Achsen verteilt wird, als es bei 40-Tonnern der Fall ist. Außerdem fahren sie nicht durch Städte, sondern nur auf der Autobahn oder Industriegebieten“.

Kock selbst hat im Rahmen einer Versuchsreihe unter Beaufsichtigung des TÜV Rheinlands an einem Pilotversuch zum Einsatz von Gigalinern teilgenommen. Dieses Projekt, dass vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Auftrag gegeben worden war, erlaubte ihm, die Gigaliner auf die Straßen zu schicken und damit auch durch Nordrhein Westfahlen zu fahren. Über ein Drittel der Touren konnte er dadurch einsparen, so dass es ihm möglich war, seine Personalkosten etwas zu senken. Für den scharf kalkulierenden Unternehmer ist dies aber nicht der einzige Vorteil der Gigaliner: Erfreulich sei auch die Verringerung der ausgestoßenen Emissionen.

Dr. Daniela De Ridder erkundigte sich insbesondere nach den Ausbildungsmöglichkeiten im Unternehmen. Auch hier stand Kock Rede und Antwort: So beschäftige SLK einige Auszubildende und biete inzwischen auch ein duales Studium an. Bei Bewerbern wünsche er sich aber auch eine deutlich bessere Allgemeinbildung und vertiefte Geografie-Kenntnisse, die in seinem Metier unabdingbar seien. Der SPD-Politikerin legte Kock daher die Bildungspolitik ans Herz.

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