Zu Besuch beim Malkreis Uelsen

Uelsen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besuchte anlässlich ihrer Sommertour den Malkreis Uelsen. Hier treffen sich Künstlerinnen und Künstler wöchentlich unter der Regie von Joke van der Wal, um in gemeinsamer Runde zu malen. Die Warteliste ist jedoch lang.

Bei sommerlichen Temperaturen besuchte die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder die Künstlerinnen und Künstler des Malkreises Uelsen, die sich trotz Sommerpause zu einem gemeinsamen Maltreffen mit der Bundestagsabgeordneten am Bronzezeithof zusammen gefunden haben. Bei sonnigem Wetter fokussierten die Frauen und Männer unterschiedliche Objekte an, die sie dann mit Acrylfarbe oder Bleistift auf das Blatt brachten. Unter der Anleitung von Joke van der Wal und ihren wertvollen Anregungen entstanden so ganz unterschiedliche Werke, ausgeführt in sehr unterschiedlichen Techniken, die allesamt die Leichtigkeit des Sommertags einzufangen suchten und die Ruhe des Bronzehofes und die vielfältigen dort zu findenden Motive buchstäblich im Bild festhielten.

„Malen ist ein kreativer Weg, ein entspannender Prozess der Selbstentfaltung und persönlichen Weiterentwicklung. Alle Sinne und die eigenen Gefühle sind am schöpferischen Entstehungsprozess des eigenen Werkes beteiligt. Und das Malen in der Gemeinschaft zu erleben, ist ein ganz besonderes Gefühl. Man kann für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen. Mich hat vor allem interessiert, wie dieses Angebot, das von einem großartigen ehrenamtlichen Engagement und der hohen Sensibilität seiner Leiterin Joke van der Wal lebt, entstanden ist“, sagt die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder, die in ihrem Wahlkreis Mitglied in zahlreichen Kunstvereinen ist.

„Malen befreit die Seele“, findet Joke van der Wal. Zusammen mit Joke Brouwer gründete sie im Januar 2017 den Uelsener Malkreis. „Ich wollte Männer und Frauen zum gemeinsamen Malen in der Gruppe zusammenführen“, berichtet van der Wal. Von dieser Idee geleitet, hat sie eine Anzeige in den Grafschafter Nachrichten geschaltet. Prompt meldeten sich zahlreiche Interessenten, so dass schnell die 16 verfügbaren Plätze besetzt und eine Warteliste angelegt werden musste.

„Wir verstehen uns nicht als Malkurs, sondern bei uns steht vielmehr das Malen und der Erfahrungsaustausch im Vordergrund“ – darauf besteht Joke van der Wal. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schauen sich beim Malprozess gegenseitig über die Schultern, geben sich Tipps und Hinweise, mal in Niederländisch, mal in Deutsch, und lassen sich so anregen und probieren selbst viel Neues aus. Ob Aquarell, Acryl oder Bunt- und Bleistiftmalerei, jeder kann für sich entscheiden, welche Technik sie oder er anwendet. Schließlich haben alle der 16 Künstlerinnen und Künstler ihren eigenen Stil, jeweils eine eigene, ganz individuelle Handschrift.

„Gerade das Malen in der Gruppe ist für mich wichtig, weil ich alleine zu Hause ständig vom Alltag eingeholt werde und mir nicht die Zeit nehme, mich kreativ auszulassen“, berichtet eine Teilnehmerin. Eine andere Teilnehmerin bestätigt, dass sie beim Malen zur Ruhe kommt und vom Alltag abschalten kann. Es sei für sie eine Art Meditation und eine Einladung zu mehr Achtsamkeit, an der es im beruflichen Alltag oft fehle.

Dr. Daniela De Ridder, die selbst einmal Kunstpädagogik an der Kunstakademie St. Luc im belgischen Lüttich studiert hat, kann die Schilderungen der Teilnehmerinnen des Uelsener Malkreises sehr gut nachvollziehen. „Wenn ich zu Pinsel und Farbe greife, fokussiere ich mich nur auf das Bild. Dabei kann ich auch selbst vom anspruchsvollen politischen Alltag ein wenig Abstand nehmen, Gelassenheit gewinnen, ja sogar großzügig mit Farben und Formen umgehen. Im Übrigen hängen zwei meiner Acrylbilder in meinem Nordhorner Bürgerbüro. Mein Team hatte sich diese Bilder aus meinen Werken ausgesucht und mich dann bei der Büroeröffnung mit der Hängung überrascht“, freut sich die SPD-Bundestagsabgeordnete.

Wie De Ridder noch aus ihrem vormaligen Kunststudium weiß, geht es aber beim kreativen Gestaltungsprozess nicht nur um Gefühle, ganz entscheidend sind auch der aufmerksame Blick und eine ausgefeilte Technik. Hier gibt Joke van der Wal, die sich selbst Autodidaktin nennt, obgleich sie bei zahlreichen Künstlern in die Lehre gegangen ist,  freimütig drei wertvolle Tipps, die eine Malerin oder ein Zeichner beachten sollte:

„Legen Sie sich auf ein Objekt fest, welches Sie malen möchten. Stellen Sie sich die Frage, was Sie an diesem Objekt reizt? Ist es der besondere Lichteinfall, die beeindruckende Atmosphäre? Hier müssen Sie eine Entscheidung treffen“, beharrt sie. Ihre zweite Empfehlung lautet, sich einen passenden Ausschnitt des gesamten Sichtfeldes auszusuchen und sich auf diesen zu konzentrieren. „Nie kann man das gesamte Bild der Umgebung einfangen, die einen umgibt“, betont sie und verweist schließlich darauf, dass es keineswegs überflüssig sei, vor dem eigentlichen Malprozess kleine Skizzen anzulegen, was schon der Orientierung diene.

„Ich bin begeistert, wie kreativ die Künstlerinnen und Künstler des Uelsener Malkreises sind und welche tollen Tipps man dabei erhält. Die Bilder, die ich mir während des einfallsreichen Schaffensprozesses am Bronzezeithof ansehen konnte, untermalen dies eindrucksvoll. Es wäre schön, wenn sich weitere engagierte Frauen und Männer in der Grafschaft Bentheim und im Emsland finden lassen, die einen Malkreis ins Leben rufen. Der Bedarf jedoch scheint ungebrochen; das zeigt schon die Warteliste“, betont De Ridder.

Joke van der Wal jedenfalls weiß, dass die Atmosphäre in der Malgruppe leiden würde, wenn die Gruppe noch größer würde. Nachrücken erfordert ein wenig Geduld; für diejenigen, die dies nicht wollen, hält sie einen weiteren Tipp bereit: „Gründen Sie einfach selber einen solchen Malkreis, schalten Sie eine Anzeige. Sie werden ganz schnell Gleichgesinnte finden. So habe ich es gemacht“, lacht sie und bekräftigt, dass sie gerne mit Tipps und Ideen für die Gründung weiterer Aktiver zur Verfügung steht.

Kontakt: Joke van der Wal: 0152 03994341 oder menjok@ewetel.net

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