SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder freut sich über ein schönes und erfolgreiches Jahr für Derk Schoolkate in den USA

Nordhorn/Cedarville. Der Nordhorner Stipendiat des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) Derk Schoolkate aus Nordhorn berichtet über sein Auslandsjahr in den USA. Das PPP zwischen dem Deutschen Bundestag und dem Kongress der USA stärkt die transatlantischen Beziehungen auf ganz praktische Weise.

„Es freut mich sehr, dass Derk ein spannendes und erlebnisreiches Jahr in den USA erlebt. Das PPP ist eine wunderbare Gelegenheit für Schülerinnen und Schüler eine andere Welt kennenzulernen und wichtige Erfahrungen zu sammeln“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.

Das PPP besteht seit 1983 und bringt auch amerikanische Schülerinnen und Schüler nach Deutschland. Derk fand seine Gastfamilie in Cedarville in Kalifornien und schreibt in seinem Bericht vom Alltagsleben in seiner Region. Neben dem Besuch der örtlichen Highschool konnte er viel über das Leben auf dem Land in Kalifornien lernen.

„Das Programm ist ein voller Erfolg und ich hoffe, dass wir in Zukunft noch mehr jungen Menschen diese Erfahrungen geben können. Im Mai beginnt die Bewerbungsphase für das Austauschjahr 2017/2018 und ich bin zuversichtlich, dass wir wieder so engagierte Bewerberinnen und Bewerber finden werden“, bekräftigt De Ridder.

 

Bericht von Derk Schoolkate:

Zwischen Trucks, Kühen und Cowboys

Mein Name ist Derk Schoolkate und ich darf Deutschland und unseren Wahlkreis im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) vertreten. Ich wohne jetzt seit 8 Monaten in Cedarville, einem kleinen Dorf mit 500 Einwohnern in Nordost Kalifornien. Es ist viel anders als das klassische Hollywood-Kalifornien. In meinem Landkreis, Modoc County (5x so groß wie das Emsland), gibt es nur 10.000 Menschen aber acht Millionen Kühe. Und es wird auch ein wenig kälter als in Los Angeles: In diesem Winter hatten wir bis zu -30°C.

Trotz all der Kühe ist es ziemlich leise in Suprise Valley mit seinen rund 1000 Menschen. Die nächste größere Stadt ist ganze zweieinhalb Stunden entfernt. Und dann gibt es noch Reno, die nächstgelegene Großstadt, welche dreieinhalb Stunden entfernt ist. Zwischen Cedarville und Reno ist fast nur Wüste, deswegen kann ich die Lichter von Reno an klaren Nächten von hier aus sehen. Auch wenn die für mitteleuropäischen Verhältnisse immensen Entfernungen zunächst ungewohnt sind, bin ich gerne hier und habe auf jeden Fall ein zweites Zuhause gefunden.

Meine Schule, die Suprise Valley High School – Home of the Hornets –, hat nur 40 Schüler. Deshalb kommt es vor, dass wir Kurse mit nur 4 oder 5 Schülern haben. Auch wenn es nur eine Hand voll Schüler gibt, haben wir interessante Kurse wie zum Beispiel „Animal Science“, was in etwa Biologie mit dem Fokus auf Nutztierhaltung darstellt. Darüber hinaus haben wir eine schuleigene, sehr gut ausgerüstete Werkstatt in der Schweiß- und Mechanikkurse stattfinden.

Viele Leute hier stellen sehr interessiert Fragen über Deutschland – manchmal scherzhaft und manchmal doch sehr ernst. Sie fragen zum Beispiel, ob es auf deutschen Autobahnen wirklich erlaubt ist, so schnell zu fahren wie man möchte. Oder auch, ob es erlaubt ist, mit 16 schon Bier zu trinken.

Da ich auf einer Ranch wohne muss ich mich natürlich auch um die Tiere kümmern. Vom Ziegenmelken bis zum Kühe zur nächsten Weide Treiben – auf einem Pferd mit Lasso ausgerüstet wohlgemerkt – war bis jetzt alles dabei.

Die Uhren laufen hier langsamer als im manchmal hektischen Deutschland, was ehrlich gesagt sehr schön ist. Dennoch freue ich mich schon meine Freunde und Familie Ende Juni wiederzusehen und den Sommer mit meinen Freunden an der Vechte zu verbringen.

Derk Schoolkate

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