Pflegekräfte stärken! Zu Besuch beim St. Marienhaus in Nordhorn

Nordhorn. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder war zu Gast im neuen Pflegezentrum St. Marien in Nordhorn. Dabei ließ sie sich vom Geschäftsführer der Caritas St. Marien Pflege GmbH, Paul Leidner, über die aktuelle Entwicklung in der stationären Pflege sowie das Serviceangebot des St. Marienhauses informieren. De Ridder sieht im Zuge der regionalen Strukturentwicklung gerade im Bereich der Pflege einen großen Handlungsbedarf.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besuchte das kürzlich neu errichtete St. Marienpflegezentrum in Nordhorn und ließ sich die aktuelle Entwicklung in der vollstationären Pflege schildern. Dabei erhielt sie zahlreiche Hinweise über gezielte Maßnahmen, die ergriffen werden sollten, um den Pflegenotstand zu beheben. „Der demografische Wandel und die damit verbundene steigende Nachfrage nach Pflege- und Betreuungsleistungen stellen eine große Herausforderung für eine älter werdende Gesellschaft dar. Bereits heute fehlen gut ausgebildete Fachkräfte, die eine bedarfsgerechte Pflege gewährleisten. Daher müssen wir rasch Sorge dafür tragen, eine menschenwürdige, gute und verlässliche Pflege für die Gegenwart, aber auch für die Zukunft zu gewährleisten“, betont Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.

In Deutschland sind rund 2,9 Millionen Menschen pflegebedürftig. Während knapp zwei Drittel von ihnen zu Hause durch Angehörige oder einen ambulanten Pflegedienst betreut werden, wird ein Drittel aller pflegebedürftigen Menschen vollstationär in einer Pflegeeinrichtung versorgt. Derzeit stehen ca. 1.300 vollstationäre Plätze in mehr als 20 Pflegeeinrichtungen in der Grafschaft Bentheim zur Verfügung. Am 01. September 2018 kam mit der Eröffnung des St. Marienhauses eine weitere vollstationäre Einrichtung mit 60 Pflegeplätzen in Nordhorn hinzu. Während in anderen Einrichtungen ausgebildete Pflegekräfte dringend gesucht werden, stellte der Geschäftsführer der Caritas, Paul Leidner, in den vergangenen Monaten 70 Pflegerinnen und Pfleger ein. Leidner hob hervor, dass eine angemessene Vergütung nach Tarifvertrag, Stabilität in den Dienstplänen sowie ein qualitatives Betreuungskonzept die Einrichtung auszeichnen – diese Faktoren machen sie zu einem attraktiven Arbeitgeber.

In Deutschland fehlen zurzeit jedoch über 50.000 Pflegekräfte. Dabei hat der Pflegenotstand in Deutschland viele Ursachen. Seit Jahren klagen Angestellte in Krankenhäusern und Pflegeheimen über zu hohe Arbeitsbelastung, schlechte Bezahlung, mangelnde Anerkennung, wenig berufliche Aufstiegschancen und zu wenig Zeit, um auf die Bedürfnisse der kranken und alten Menschen gezielt einzugehen. Um dem Mangel an Pflegekräften zu begegnen, hat die Bundesregierung das Pflegepersonalstärkungsgesetz verabschiedet. So werden mit einem Sofortprogramm 13.000 zusätzliche Stellen für Fachkräfte in stationären Einrichtungen der Altenpflege geschaffen. Hierfür werden nicht die Pflegebedürftigen belastet, sondern zur Finanzierung werden 640 Mio. Euro von den Krankenkassen bereitgestellt. „Darüber hinaus müssen die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung von Pflegekräften deutlich verbessert werden. Dazu bedarf es tarifgebundener Verträge und einer starken Interessenvertretung der Pflegekräfte, wie diese in Niedersachsen durch die neu eingerichtete Pflegekammer gewährleistet wird“, so De Ridder weiter.

Auch die Ausbildung zur Pflegekraft wird zukünftig neu aufgestellt werden, um die Attraktivität des Berufsbildes weiter zu steigern. Ab Januar 2020 wird es eine zusammengelegte Ausbildung in der Kinderkranken-, Kranken- und Altenpflege geben und das Schulgeld bundesweit abgeschafft. „Mit dem Pflegepersonalstärkungsgesetz und vielen weiteren Maßnahmen setzen wir ein klares Zeichen, dass wir es ernst meinen mit Verbesserungen in der ambulanten und stationären Pflege. Die Gesetze werden dafür sorgen, dass mehr Personal eingestellt wird, dass Pflege besser bezahlt wird und dass sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern. Damit kommt der Pflege endlich der Stellenwert zu, den sie verdient hat – denn wir alle wollen uns im Bedarfsfall darauf verlassen können, gut gepflegt zu werden“, betont Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.

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