Die Vermarktung der Innenstädte

Schüttorf. SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder sprach mit Heiko Brüning, dem Koordinator Kultur, Marketing und Tourismus der Samtgemeinde Schüttorf, über das Entwicklungspotenzial der Stadt.

Einkaufszentren, Onlineshopping, Outletstores – die Innenstädte mit ihren Einzelhändlern haben in den letzten Jahren große Konkurrenz bekommen. Die große Auswahl und das bequeme Einkaufen, das dank digitaler Entwicklung jederzeit von Zuhause aus möglich ist, führen zum Sterben idyllischer Innenstädte, bringen Leerstand und Trostlosigkeit mit sich. Was also ist zu tun, um die Innenstädte in unserer Region wieder zu beleben und ansässige Geschäftsleute zu stärken? Darüber sprach die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder mit Heiko Brüning, Marketing-Koordinator der Samtgemeinde Schüttorf.

„Wir können es uns nicht leisten, unsere Innenstädte veröden zu lassen. Nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch unsere Touristen sollen sich wohlfühlen, wenn sie durch unsere Straßen bummeln. Gerade mit Blick auf den demografischen Wandel ist es notwendig, die Strukturen vor Ort beizubehalten. Viele der älteren oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Mitbürger wünschen sich attraktive Innenstädte. Dazu ist häufig eine konzeptionelle Neuorientierung für die innerstädtische Planung notwendig. In Schüttorf benötigen wir dazu ein Gesamtkonzept, zu dem sich Einzelhändler, Politik und Verwaltung aber auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger an einen Tisch begeben müssten“, betonte SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder.

Heiko Brüning, Marketing-Koordinator der Samtgemeinde Schüttorf, der seit wenigen Monaten diese Aufgaben in der Vechtestadt übernommen hat, erwägt hierzu bereits einige Ideen; ein paar davon – wie das „Heimat-Shoppen“ – werden bereits umgesetzt. Die IHK Osnabrück–Emsland–Grafschaft Bentheim möchte mit der Aktion am 8. und 9. September 2017, Bewohner dazu sensibilisieren, im eigenen Ort einzukaufen und die gastronomischen Angebote stärker zu nutzen. Das von der IHK Mittlerer Niederrhein entwickelte Logo wird allen mitmachenden Orten oder Werbegemeinschaften zur Verfügung gestellt. Beratende und gestalterische Unterstützung gibt es ebenfalls. Geplant ist für Schüttorf auch eine Weiterentwicklung der Tourist-Information, weiterhin soll die Webseite auf den neuesten Stand gebracht und die Vernetzungen der verschiedenen Anbieter voran gebracht werden.

„Zahlreiche Veränderungen in den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben – besonders auch in Schüttorf – das Bild der Innenstädte verändert. Daher ist eine Bündelung aller relevanten Akteure (Einzelhändler, Eigentümer, Stadtmarketingsverein, Politik und Verwaltung) gefragt, die Prozesse wie den Aufbau eines Leerstands-Managements, die Bewerbung der Innenstadt als zentralen Einkaufsstandort, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und dessen Belebung durch erlebnisorientierte und authentische Veranstaltungen voranzubringen. Dabei geht es nicht um blinden Aktionismus, sondern um langfristige Strategien, da eine attraktive Innenstadt in erheblichem Maße zur Standortbelebung für Bürger und Touristen beiträgt“, erklärt Heiko Brüning.

Ähnlich sieht das auch die SPD-Bundestagsabgeordnete: „Unsere Region ist sehr lebenswert, verfügt über ein großes Freizeitangebot, hohe Wohnqualität und besitzt einen guten Erholungswert – diese und andere Merkmale müssen wir noch weiter in unserem Marketing heraus stellen. Das sind sogenannte weiche Standortfaktoren, an denen wir aber unbedingt weiter arbeiten müssen, damit unsere Kommunen und unsere Region attraktiv bleiben, nicht zuletzt auch für den Zuzug von Fachkräften, auf die wir dringend angewiesen sind. Allerdings sind nicht nur Schüttorf, die Grafschaft Bentheim oder das Emsland von der Problematik betroffen, daher bedarf es auch politischer Konzepte, anhand derer deutlich wird, wie wir in Zukunft mit Blick auf demographischen und digitalen Wandel reagieren wollen. Abwarten und hoffen, dass der Trend unmerklich an uns vorüber zieht, ist sicherlich der falsche Weg“, betont De Ridder.

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