Antrag zur Prüfung von Trassenlegung bei Erdverkabelung

Meppen/Grafschaft Bentheim/Emsland. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder hat bei der Antragskonferenz der Bundesnetzagentur in Meppen zur Trassenführung bei der Erdverkabelung angeregt zu prüfen, ob diese entlang bestehender Verkehrsinfrastrukturwege wie der Autobahn A31 und der vorhandenen Bahnstrecken verlegt werden kann. Der von der Firma Amprion benannte Vorzugskorridor ist aus ihrer Sicht erweiterbar, zumal dieser Kommunen in der Grafschaft Bentheim auf erhebliche Widerstände bei der Bevölkerung treffen könnte.

„Die Trassenführung der Erdverkabelung, die sog. A-Nord-Trasse, darf die Kommunen aber auch ganz unmittelbar die Bürgerinnen und Bürger nicht unverhältnismäßig belasten. Gerade die intensiven Gespräche mit den kommunalpolitisch Verantwortlichen in Nordhorn und anderen Kommunen der Grafschaft Bentheim führen mich zu dem Schluss, dass der vorgeschlagene Vorzugskorridor auf erhebliche Wiederstände stoßen wird, zumal dieser nicht nur die Stadtentwicklung von Städten wie Nordhorn und anderen Gemeinden empfindlich einschränken könnte. Berücksichtigt werden müssen bei der geplanten Trassenführung sowohl ökologische Interessen, die Belange von Verbänden des Naturschutzes und der Landwirtschaft wie auch Kostenerwägungen; darüber hinaus muss in den Blick genommen werden, dass bei diesem für die Energiewende bedeutsamen Vorhaben erhebliche Erd- und Bauarbeiten erforderlich sind. Da die Erdverkabelung auf Naturschutzgebiete aber auch auf Entwicklungsmöglichkeiten von Gewerbegebieten Rücksicht nehmen sollte, ist dies ein schwieriger Findungsprozess. Die bisher vorgelegte Planung von Amprion überzeugt mich noch nicht; es ist daher gut, dass die Bundesnetzagentur in einem bürgernahen Verfahren alle Kommunen anhört und auch die Bedenken und Vorschläge von Interessengruppen und -verbänden aber auch von einzelnen Bürgern berücksichtigen will. Eine Lösung, so habe ich vorgeschlagen, könnte nun auch darin liegen, die Trassenführung entlang bestehender Infrastrukturwege zu realisieren. Auch der Gesetzgeber und damit die Bundespolitik sind hier also gefragt. Ferner müssen wir technische Lösungen in Betracht ziehen, die den Flächenverbrauch möglichst gering halten“, erklärt Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete verwies auf der Konferenz der Bundesnetzagentur in Meppen auf eine sorgfältige Prüfung alternativer Routen entlang bestehender Verkehrswege, so etwa der Autobahn A31. So gibt es zwar Bauverbotszonen entlang von Bundesfernstraßen; die beziehen sich jedoch vor allem auf Gebäude. Hier sollten laut De Ridder alle Möglichkeiten geprüft werden und unter Umständen auch gesetzliche Maßnahmen auf Bundesebene eingeleitet werden, damit eine Kabelverlegung entlang von Zugstrecken und Autobahnen prinzipiell nicht mehr verboten ist. Eine solche Lösung würde die Stadtentwicklung nicht einschränken und wäre eine für Bürgerinnen und Bürger weitaus akzeptablere Alternative. Notwendig ist aus Sicht der SPD-Bundestagsabgeordneten De Ridder eine Abstimmung der betroffenen Kommunen: „ Ich will die kommunalpolitisch Verantwortlichen ausdrücklich dazu ermutigen, auch miteinander das Gespräch zu suchen; gerne unterstütze ich dies auch ganz persönlich, denn ich halte die Durchsetzungskraft von Alternativvorschlägen für umso größer, als sie auch von einer Mehrheit der Kommunen getragen wird“, zeigt sich De Ridder überzeugt.

„Wenn die Grafschaft Bentheim und das Emsland koordiniert vorgehen, können wir sicherlich eher zu einer für alle akzeptablen Lösung finden. Uns alle eint, dass wir zum einen die Energieversorgung in unserem Land sicherstellen wollen, aber zum anderen dies auch so umweltverträglich wie nur möglich gestalten wollen. So setzen wir uns für die geplante Energieversorgung mit Offshore-Windenergie ein und wollen eine saubere Energiewende befördern, wozu auch die Trassenlegung für die Schaffung der notwendigen Strominfrastruktur gehört. Dass dies auch unter Kostenaspekten geprüft werden muss, ist selbstverständlich, denn schließlich wollen Bürgerinnen und Bürger nur aus ihnen nachvollziehbaren Gründen Mehrkosten für die Energieversorgung in Kauf nehmen. Ich setze hier auf die große Kompetenz der Bundesnetzagentur und ihre Erfahrungen, so dass am Ende des Prozesses die für unsere Region beste Lösung auch tatsächlich umgesetzt wird. Diesen sicherlich nicht ganz einfachen Findungsprozess möchte ich im Interesse unserer Region gerne konstruktiv begleiten und eine für alle Beteiligten realisierbare und annehmbare Lösung unterstützen. Daher möchte ich mich auch dafür einsetzen, dass noch bestehende Hemmnisse auf Bundesebene angesprochen werden“, bekräftigt De Ridder.

Brief Dr. Daniela De Ridder an Bundesnetzagentur zur Trassenlegung A-Nord durch Amprion

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